1. Auf einer Sklavenplantage -- Teil 01


    Datum: 23.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byMaerchenerzaehler

    mit ihr umging, übertraf leider noch ihre Befürchtungen. Und das war ja erst die Reise zu ihrer neuen Heimat, der Plantage ihres neuen Eigentümers. Wie würde es ihr dort ergehen? Bei diesem Gedanken konnte die zierliche Tituba ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und begann zu schluchzen, während ihr Tränen über die Wangen liefen. „Hüaaa" hörte das Mädchen ihren Master die Pferde antreiben und schon holperte die Kutsche weiter den Feldweg entlang. Tituba schluchzte fortwährend und sah durch die Gitterstäbe die Landschaft vorbeiziehen. Noch nie in ihrem jungen Leben hatte sie so große Angst vor ihrer Zukunft gehabt. Alles, was sie bisher von Master Timothy erlebt hatte, ließ sie nur Schlechtes befürchten. Als sein Sklavenmädchen blieb ihr nur übrig, ihm zu gehorchen und so zu versuchen, sein Wohlwollen zu erlangen. Doch: was muss dies für ein langer und eventuell nie enden wollender Weg sein, wenn ihr Master sie so wie heute behandelte? Nicht einmal Wasser hatte er ihr gegeben und sie in der Bruthitze absichtlich weiter leiden lassen. Oder Tituba könnte versuchen, erneut zu fliehen. Doch durch ihre gescheiterte Flucht war ihr Master vorgewarnt und deshalb befürchtete sie, dass es viel schwieriger sein würde, von ihrem neuen Master zu fliehen als von ihrem alten. Verzweifelt und schluchzend sah sie mit Tränen in den Augen aus ihrem Sklavenkäfig, wie die Kutsche sie langsam, aber unaufhörlich in ein neues Leben brachte, vor dem sie jetzt schon so große Angst hatte. Als die ...
     Kutsche heute morgen von der Plantage ihres alten Masters fort fuhr, hatte Tituba noch versucht, sich den Weg einzuprägen, um im Falle einer erneuten Flucht wieder zurück zu ihrem alten Master Henry zurückkehren zu können. Doch nach vielen Stunden Fahrt sahen für das Mädchen alle Wege und Felder gleich aus, sie hatte mittlerweile die Orientierung - und weitaus schlimmer: auch die Hoffnung! -- verloren. All diese finsteren ausweglosen Gedanken, ihre Ängste und Tränen setztem dem Sklavenmädchen so zu, dass sie bald nur noch aus einer Art Entfernung ihre Umwelt wahrnahm und sodann in eine Ohnmacht entglitt. II. Kapitel 2: Eine Pause auf der langen Fahrt Ein metallisches und unangenehmes Klirren von Eisen, welches auf Eisen geschlagen wurde, dicht neben ihrem Kopf ließ Tituba auf schmerzvolle Weise wieder zu Bewusstsein kommen. Erschöpft und mit vor Müdigkeit kleinen Äuglein ertastete sie ängstlich ihre Umgebung, Sie bemerkte, dass die Kutsche still stand. Tituba sah sich um und erkannte, dass sich die Kutsche auf einer Anhöhe befand, von der aus man über die umliegenden Felder in die Ferne blicken konnte. Nun hörte sie die Stimme ihres Masters, der wieder ein Paar eiserne Handschellen an den Käfiggittern entlang gleiten ließ. Das Mädchen verstand nicht, was er sagte - zu benommen war sie noch von den Strapazen der Reise. Sie kauerte in dem Sklavenkäfig auf der Ladefläche der Kutsche und lehnte an den von Hitze aufgeladenen Eisenstangen des Käfigs. Erst jetzt, als sie wieder zu ...
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