war, vor seinem Studium, nie aufgefallen. Die Eltern waren sogar eher froh, dass der Junge nicht so sehr an diesen jungen Weibern hing, wie der ältere Bruder Tobi. Der hatte fast jede Woche eine neue Freundin. "Ich kann doch Detlev nischt Frauenkosmetisch zu Weihnachten schenken", stellte Greta in weinerlichem Ton fest. "Nur um ihm, eine wirklische Freude zu maschen." Papa Karl richtete sich auf, stellte vorher sogar sein Bierglas zur Seite. "Weißt du was, mir fällt da was ein. Mein Kollege Josef hat mir da einen guten Tipp gegeben, er meinte ..." "Du hascht mit ihm über Detlev geschprochen?", staune Greta. Dieses Geheimnis sollte doch in der Familie bleiben. "Nein, eher so. Er hatte ein ähnliches Problem. Sein Sohn hat 'ne Freundin. Der Sohn bekam es aber irgendwie nicht hin -- du weißt schon. Er traute sich nicht. Da heckten sie, zusammen mit der Freundin, aus, er soll doch mal nach Thailand, Urlaub machen. Sie würden ihm ein Hotel buchen, wo diese gewissen Mädchen, quasi zum Programm gehören. Die Mädchen seien -- tun wenigstens so -- auch sehr schüchtern. Da brächte er vielleicht den Mut auf, endlich mal ranzugehen. Dabei würde er doch sicher seinen Komplex verlieren, dass Frauen und er sich nicht verstehen würden -- dabei." "Und, hat esch geklappt?", wurde Greta neugierig. "Na ja, wie man will, er hat gleich fünf vernascht, daheim seine Freundin verjagt und dann einen tollen Käfer heimgebracht. Sylvester ist Verlobung." "Ich fürschte, dann sollten wir noch warten. Bis er ...