tolles Steakbrötchen gönnen. Ich habe Hunger." Ich erntete ein dankbares Lächeln. Er war offensichtlich froh, etwas mit einbezogen zu werden. Er sah in seiner Uniform und mit seiner Statur schon eher wie ein martialischer Krieger aus. Vielleicht wurde er deswegen instinktiv von den anderen gemieden. Vielleicht aber auch, weil Charlie ihn nicht eingeführt und den anderen Eltern vorgestellt hatte. Nun, dem war schnell abzuhelfen. „Hei Charlie. Hallo Senior. Zwei Steakbrötchen. Raymond, ich darf dir meinen Vater Eberhardt vorstellen. Er ist heute der Grillmeister." Beide schüttelten sich die Hände. Ich hatte bewusst die Langform des Vornamens gewählt. „Senior, Raymond ist Charlies Vater und er vergeht vor Hunger." Ray warf mir einen amüsiert fragenden Blick zu. „Na ja, ehrlich gesagt, vergehe ich vor Hunger. Also gib uns mal bitte ein paar besonders schöne Steaks." Charlie schnitt zwei Brötchen auf, bestrich sie mit Steaksauce und lächelte mich an. „Danke Roland, dass du dich etwas um ihn kümmerst. Es ist hier sein erstes Match hier. Er hatte bisher immer Dienst, wenn wir spielten und ich habe gerade etwas wenig Zeit für ihn." Jetzt lächelte sie ihren Vater an, der freundlich und stolz zurückblickte. Man konnte gut sehen, dass die Chemie zwischen den beiden absolut stimmte. Ich reichte Ray eines der beiden Brötchen und die erste Tröte ertönte. Ein Zeichen, dass es wohl bald losgehen würde. Die Mädels aus beiden Teams setzten sich sofort in Richtung der Umkleiden ab, um sich ...
spielfertig zu machen und aufzuwärmen. Wir aßen genussvoll. Es waren sehr gut marinierte Steaks, mit einer sehr hohen Qualität und mein Vater hatte eben einfach auch das Talent und die Geduld beim Grillen. „Also ich bin heute eher süß." Mit einem großen Teller randvoll mit Kuchen und Torte gesellte sich Michael, Pias Vater, wieder zu uns. „Gleich geht's los. Bin schon ganz gespannt, wie sie sich schlagen werden." „Sie werden gewinnen. Dafür garantiere ich." Raymonds Stimme klang eiskalt und todernst. „Sonst muss ich leider für jeden Punkt von Grünweiss, eine ihrer Spielerinnen erschießen lassen." Ray machte ein unauffälliges Zeichen in Richtung der Ordonanz, die freundlich und zugleich bestimmt zurücknickte. Völlig entsetzt trat Michael einen Schritt zurück und verschüttete dabei seinen Kaffee. Ich war perplex über Michaels Reaktion, doch so langsam erreichte mich nach und nach der Sinn von Rays Worten. Ich sah ihn an, aber da entgleisten auch schon seine Gesichtszüge und er prustete los. „It´s a joke. Don´t panic! Only a joke!!!" Ein fürwahr seltsamer Humor, doch ich mochte Raymond auf Anhieb. Wir gingen langsam zu der herausgezogenen Tribüne, um den Mädels beim Aufwärmen und Einspielen zuzusehen. „Nice Girls. Specially this one." Ray zwinkerte uns verschwörerisch zu und zeigte kurz auf die Wand, wo eine mir sehr gut bekannte Person gerade lockere Schmetterbälle mit sich selbst übte. Michael, der sich von seinem Schock gerade erst erholt hatte und mit einer nassen Serviette ...