ein Brandzeichen auf der Stirn getragen. Und die abentlichen Hiebe auf meinen nackten Hintern waren für mich Alltag. Etwas zu aufmüpfig hier, ein Widerwort dort. Es war normal und ich vermutete für mich so wie für jeden anderen Jungen meines Alter. Nur sprach niemand außerhalb des Hauses darüber. Es dauerte, aber ich fügte mich. Ich widersprach nicht, war weder frech noch sonst irgendwie aufmüpfig. Ich nahm folgsam als das auf, was meine Mutter mich lehrte. Liebe und Respekt im wesentlichen. Die regelmäßigen Züchtigungen blieben, aber sie wurden zu einer beinahe zärtlichen Routine. Damit ich meinen Platz nicht vergesse, pflegte sie zu sagen. Sie leistete ganze Arbeit.Dieser recht merkwürdige Zustand sollte sich ändern. An meinem Geburtstag bekam ich ein metallenes Halsband, geradeeinmal so dick wie mein Daumen. Meine Mutter überreichte mir die hölzerne, mit Samt ausgeschlagene Schatulle und beobachtete mich aufmerksam, als ich das Halsband herausnahm. Etwa Daumenbreit aus gebürstetem Stahl, mit einem Ring an der Vorderseite und einem Verschluss auf der Rückseite. Etwas fragend schaute ich sie an. Ich bin nicht naiv, aber den Zweck dieses merkwürdigen Gegenstandes erkannte ich nicht. Sie lächelte. Breit und unergründlich. Ich solle es sicher aufbewahren und wenn die Zeit gekommen sei, würde ich den Nutzen erkennen.Die Zeit kam wenig später. Meine Mutter rief mich morgens sehr früh zu sich. Die Schule fiele für mich heute aus, sagte sie. Es sei an der Zeit meine wirkliche ...