Hausarrest." Wie auf ein Stichwort öffnete sich in diesem Moment die Tür und ein Gefängnismitarbeiter betrat den Raum. In seiner Hand hielt er eine elektronische Fußfessel. Dr. Levin starrte den uniformierten Mann an. Was jetzt mit Tayo geschehen sollte, passte so gar nicht zu seinem Plan. "Was haben Sie vor?", fragte er den Justizangestellten mit kalter Stimme. "Joseph Mavuyangwa ist noch immer ein Untersuchungshäftling.", erklärte dieser mit unbeteiligter Stimme. „Wenn eine Inhaftierung in einen Hausarrest umgewandelt wird, verlangt das Gesetz, dass der Inhaftierte eine solche Fußfessel trägt, um ihn an einer möglichen Flucht zu hindern." Dr. Levin wusste, er musste jetzt alles auf eine Karte setzen. Voller Zorn baute er sich vor dem jungen Wärter auf und blaffte diesen an: „Sehen Sie eigentlich, in welchem Zustand sich der Gefangene befindet? Seine Schuld ist noch lange nicht bewiesen, im Gegenteil! Was glauben Sie, warum ich ihn hier raus holen kann? Er stinkt, als hätte er in den letzten drei Wochen in einer Latrine geschlafen! Seine Wunden und Verletzungen sind nicht behandelt worden und ich wage die Frage nicht, wie oft er in den letzten Tagen vergewaltigt wurde! Beten Sie, dass sich keine Spätfolgen einstellen, sonst wird es für jeden von Ihnen ganz teuer! Es scheint mir nur ein Zufall zu sein, dass ich hier und heute einen noch lebenden Menschen vorgefunden habe, auch wenn er aussieht wie ein Skelett, bekleidet mit zerrissenen Lumpen, die sie Anstaltskleidung ...
nennen! Und Sie haben allen Ernstes die Stirn, mit einer Fußfessel anzukommen? Das wird Folgen haben, mein Freund! Ihren Namen und ihre Dienstnummer, bitte. Das lasse ich nicht auf sich beruhen!" Den Wärter erfasste bei Dr. Levins Worten hektisches Unbehagen. Er sollte nun für die Scheiße, die seine Kollegen im Gefängnistrakt zu verantworten hatten, gerade stehen? Ausgerechnet er, ein kleiner, schlecht verdienender Angestellter? Was hatte er mit diesem stinkenden Kaffer zu tun? Sein Job war es lediglich, für die Anbringung dieser verdammten Fußfessel zu sorgen. Warum sollte seine Karriere dafür drauf gehen, dass irgendein Nigger unschuldig hinter Gittern saß und keine ärztliche Versorgung erhalten hatte? Konnte er sich mit diesem Anwalt auf einen Handel einlassen? "Beruhigen Sie sich!" begann er zögernd. „Ich kann die Vorschriften nicht ändern." "Vorschriften? Ändern?", gab Dr. Levin mit lauter, aufgebrachter Stimme zurück. „Sie werden sich wundern, mein Lieber, was ich für Vorschriften und Änderungen finden werde, die Ihnen für den Rest Ihrer Karriere auf diesem Posten Kopfzerbrechen bereiten!" "Wir können doch über alles reden!", brach es jetzt schon fast verzweifelt aus dem jungen Mann hervor. „Geben Sie mir ein paar Minuten, ich komme gleich wieder. Hier müssen noch irgendwo Fesseln sein, die auf dem alten GPS-Signal senden. Die kontrolliert keiner mehr. Ich werde Joseph eine von diesen anlegen. Damit kommen Sie zumindest durch die Kontrollen am Ausgang. Was dann passiert, geht ...