sie förmlich seine Nähe. Schlimmer noch, bei einem kleinen Gang vor die Gaststätte, schmiegte sie sich so verlangend an ihn, dass die Angelegenheit mit einem Kuss endete. Heinz zeigte Vernunft und gab dem heftigen Begehren von Mechthild nicht nach. Die ging völlig verwirrt von ihren Gefühlen nach Hause, wo Manfred sie endlich fand. Er wollte sie trösten, doch sie schrie in an: "Ich will endlich einmal mit einem andren Mann schlafen. Du langweilst mich!" Mehr kann man einen Ehemann wohl kaum kränken. Das Ehepaar ging sich die ganze Woche aus dem Weg. Mechthild kam in soweit wieder zur Vernunft, am Sonntag, nach der Messe, den Pfarrer anzusprechen. "Das ist eine Versuchung Satans, der du widerstehen musst. Denke an deine Kinder", riet der sehr salbungsvoll. Doch dann hatte er einen Tipp, der mehr fruchtete: "Geht beide zur Eheberaterin!" Mechthild überwand ihren seltsamen Drang und redete mit Manfred. Tatsächlich bekamen sie schon am Dienstag einen Termin. Manfred überwand sich und kam mit. "Zehn Jahre verheiratet und drei Kinder?", fragte die Eheberaterin ratlos. "Da hat doch die Ehe bestens geklappt. Und jetzt ...?" "Ich kam bisher ja auch prima mit Manfred zurecht. Seit Wochen verfolgt mich aber Nacht für Nacht der Wunsch, einmal mit einem anderen Mann das Bett zu teilen. Ich fühle mich einfach ... nein, nicht vernachlässigt, aber ausgeschlossen. Es kann doch nicht sein - nur ein Mann ...", brach es aus Mechthild heraus. "Sie hatten nie einen Anderen?", versicherte sich die ...