ließ er sich nicht zweimal bitten. Rasch raffte er noch ihr Handtuch auf und ließ sich von ihr führen. Gemeinsam rannten sie so schnell es ging ein Stück den Strand entlang und dann an einer passenden Stelle in die Dünen. Man musste kein Feigling sein, um vor einem Kerl wegzurennen, der anderthalb Mal so schwer und groß war, wie man selbst. Vor allem, wenn in dessen Gesicht stand: ‚Ich verdresch dich!' Und das nur, weil er ein wenig patzig zu einer schrumpeligen Oma gewesen war. Ein Blick über die Schulter zeigte, dass der Alte auch losrannte. Er sah dabei aus, wie eine Dampfwalze und sein Kopf machte den Kessel, so rot, wie der war. Flugs übernahm Gerome die Führung und zog nun Sandra hinter sich her, die ein wenig Schwierigkeiten hatte, wirklich Tempo zu machen. Was daran lag, dass sie anfing zu lachen, als wäre sie nicht ganz dicht. Glücklicherweise reichte der Dampf bei Opi im Kessel nicht für mehr als einen kurzen Spurt auf die erste Düne. Dann kam er keuchend zum Stehen und brüllte nur noch ein paar Flüche hinter den beiden her, während er drohend die Faust schüttelte. Einige Dünen weiter, ein paar hundert Meter ins Landesinnere und vielleicht einen knappen Kilometer an der Küste entlang, erschien es Gerome daher sicher, erst einmal eine Verschnaufpause einzulegen. Schwer atmend ließ er die Decke fallen und sich selbst zwischen die Grasbüschel plumpsen, die hier überall aus dem Sand wuchsen. Und dann starrte er die Schwarzhaarige an, die vor lauter Atemnot und ...
Gelächter einen roten Kopf bekommen hatte. Bis er merkte, wie er selbst anfing zu grinsen und schließlich auch mit aller Kraft nicht verhindern konnte, dass er gluckste und letztendlich losprustete. Das ging ein paar Minuten so, in denen immer einer der beiden versuchte, sich wieder einzukriegen und dann doch wieder vom Lachen des anderen angesteckt wurde. Auch wenn Gerome nicht hätte sagen können, was genau eigentlich so witzig war. Die Ausgelassenheit verflog erst, als Sandra zu ihm kam und sich auf seinem Schoß niederließ, wo er ihr bereitwillig Platz machte. Da er im Schneidersitz saß, kam sie ihm ganz automatisch sehr, sehr nah dabei, aber das schien ihr nicht das Geringste auszumachen. Sandra legte ihre Unterarme auf seine Schultern und er blickte ihr ins Gesicht, wo ihre Augen noch immer vor Freude strahlten. Lachtränen hatten ihr die Wangen feucht gemacht und die Anstrengung ließ die Röte gar nicht erst daraus verschwinden. Ihre Lippen waren noch immer zu einem breiten Grinsen verzogen. Gerome fiel auf, wie schön sie war. Also... Echt so richtig schön. Nicht nur hübsch und attraktiv sondern, gerade wenn sie so strahlte, voll noch auf andere Weise schön. Langsam verschwand sein eigenes Grinsen und er starrte sie einfach nur noch an. Am liebsten hätte er sie jetzt sogar geküsst, so schön war sie. Auch Sandras Lachen machte einem ernsteren Gesichtsausdruck platz. Und ihr Blick wurde intensiver und irgendwie anders, obwohl er nichts von seiner Leuchtkraft verlor. Sie hatte ...