Matthias hat noch einen Einwand. Fast klingt es, als ob er mir Vorwürfe machen will. „Aber du schreibst doch immer: Ich habe gesehen, ich bin gefahren..." Ich sehe ihn lächelnd an. Diese Vorwürfe habe ich erwartet. „Die Ich-Form der Geschichten solltest Du nur als literarische Form betrachten. Ich lebe seit über einem Jahrzehnt in einer relativ monogamen Zweierbeziehung. Ich liebe meinen Freund, da wäre kein Platz mehr für all die kurzen Erlebnisse. Höchstens in meiner Phantasie... Einige der Stories tragen aber durchaus autobiografische Züge, und ich denke, daran hast du mich erkannt. Allerdings ist der Rahmen einer Kurzgeschichte begrenzt. Alles muss innerhalb von ein paar Seiten Text abgehandelt sein. Klar, dass ich da nicht das wirkliche Leben widerspiegeln kann, sondern kürzen und raffen muss. Erlebnisse, wie in meinen Geschichten kann es höchstens mal im Ausnahmefall geben, und die gibt es nicht am Fließband produziert. Außerdem, so glorios ist das Leben als Autor bei xHamster nicht, dazu sind zu viele Knallköpfe dort angemeldet." Matthias schlingt mir den Arm um die Taille. „Gut! Das ist Phantasie. Aber ich bin real. Außerdem, ein großer Teil der Sexualität spielt sich im Kopf ab." Der Junge setzt mich mehr und mehr in Erstaunen. Ich scheine ihn wirklich unterschätzt zu haben. Aber das Thema scheint abgehandelt, wir brechen auf in Richtung Markt, um meine Einkäufe zu erledigen. Nach einer Stunde sind wir wieder am Wagen. Matthias hat eine ‚garantiert echte' ...
Cartier-Uhr für zwanzig Euro erworben, ich eine Großpackung dieser delikaten Frikandeln mit Pferdefleisch, die mein Freund Klaus immer nichts ahnend mit großem Appetit verspeist. Nach weiteren zehn Minuten sind wir wieder auf der Autobahn. Matthias ist guter Laune, fast zu guter Laune. Immer wieder landet seine Hand auf meinem Oberschenkel. Ich werde mir erst darüber klar, als seine Finger plötzlich meine Eier berühren. Ich zucke zusammen, hätte fast eine Vollbremsung gemacht. „Heee...Finger weg!" Trotz meines Protestes zieht er die Patschhand nicht zurück und grinst mich an. „Rolf Udo und ich im Auto, unterwegs von oder nach Venlo. Die klassische Situation..." Ich spitze überrascht die Lippen. „Das heißt, du baggerst mich an?" „Hmmm...ja." Gelegenheit macht Diebe. Seit ich gemerkt habe, wie gewitzt Matthias sein kann, ist mein Interesse an ihm erwacht. Der Schalk blitzt aus seinen Augen. Da sind wieder die roten Flecke in seinem Gesicht. Seine Hände an meinen Eiern kitzeln die Antwort aus mir heraus. „Warte bis zu Hause." Kaum habe ich die Wohnungstür hinter uns geschlossen, die Einkäufe in der Tiefkühltruhe verstaut, baut Matthias sich vor mir auf, nimmt mich in die Arme. Mich durchläuft ein warmes Gefühl. Ich mag ihn, mag seine Wärme, den Duft seiner Haare. Sein Ohrläppchen kommt meinem Mund gefährlich nahe. Ich kann nicht anders, lutsche daran. Ein Aufatmen geht durch seinen Körper, noch enger presst er sich an mich. Meine Lippen kümmern sich nun um seinen Mund. Langsam werden die ...