Haftband befestigte, das ich nur sehr zeitaufwendig abnehmen konnte, weil ein Spezialkleber eingesetzt wurde. Schön, so langsam gewöhnte ich mich an die Kleidung und die alle Prozeduren. Dass hieß aber nicht, dass ich das Risiko eines möglichen Treffens mit Freunden oder Bekannten von mir in meiner Stadt gerne annahm, was ich ihm auch sagte. Er zuckte nur mit den Schultern. Letzten Endes hatte ich aber Recht damit. Es gab jemanden. Ich erkannte einen Schulkameraden von mir, der dort am Kiosk Zigaretten kaufte. Das reichte bereits, um meinen Puls hoch zu jagen, obwohl er den Rücken zu mir hatte. Ich legte einen Schritt zu und bedeutete Herrn Legrand, dass ich es eilig hatte, wobei ich unauffällig auf den Bekannten deutete. Er reagierte rasch: „Danielle, nimm meinen Arm. Wir werden nicht schneller gehen. Wir sind ein ganz normales Paar auf dem Weg zum Zug -- und nichts anderes wird er sehen." Ich wünschte, ich hätte seinen Optimismus teilen können. Mir klopfte das Herz im Halse, als der Typ sich umdrehte und in unsere Richtung sah. Meine Haltung musste sich wohl leicht verkrampft haben. Martin Legrand sah mich an und begriff. Er flüsterte etwas über ‚Ablenkung'. Im nächsten Moment stellte er seinen Koffer ab und zog mich in seine Arme für einen Kuss. Ich war überrascht, aber im ersten Moment auch dankbar, da jetzt mein Gesicht gut durch ihn verdeckt war. Dann wurde ich allerdings nervös, als der Kuss intensiver wurde. Er steckte mir seine Zunge tief in den Hals, jedenfalls ...
hatte ich so das Gefühl. Losreißen wollte ich mich aber auch nicht, da das die Aufmerksamkeit von meinem ehemaligen Schulkumpel wecken könnte. Nach einer Weile empfand ich den Kuss aber nicht mehr so schlimm, weil sich so ein ähnlich warmes Gefühl einstellte, wie an dem Morgen mit ihm in der Simulation. Es war ja nur zu meinem Schutz vor der Erkennung, redete ich mir ein. Der Kumpel war weg, als Martin Legrand den Kuss stoppte. Er sah mich lächelnd an: „Ich habe eine Idee, wie wir das noch überzeugender machen können. Falls der Zufall es will, dass in nächster Zeit noch mehr unerwartete Bekannte auftauchen. Was hältst Du davon, wenn Du Dir hübsches Make-up und schönen Nagellack aussuchst? Wir haben noch bald Stunde Zeit bis zur Abfahrt, da der Zug Verspätung hat." Ich sah ihn an und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Natürlich könnte es noch überzeugender wirken, aber wollte ich wirklich noch tiefer eintauchen? Drüben -- in der Simulation -- war es einfacher, mir einzureden, dass es zu der Rolle dazugehörte. Hier, wo ich noch vor kurzem als normaler, junger Mann gelebt hatte, fiel mir das schwerer. „Du würdest mir damit einen Gefallen tun. Es würde mich erfreuen, wenn ich mit einer hübschen, jungen Dame mit elegant lackierten Fingernägeln in den Speisewagen gehen kann und mich andere Männer um Deine Gesellschaft beneiden." Zuerst hielt ich das für eine nicht sehr feine Art mich damit aufzuziehen, dass ich hier in weiblicher Kleidung reisen musste. Ich war schon dabei, ...