1. Begegnung im Ferienlager 01


    Datum: 04.02.2019, Kategorien: Erstes Mal Autor: byMilestones

    Minuten Marschweg durch den Wald, dann wären sie da. Die Bäume waren hoch, im Wald war es schattig. Ein Weg führte hinein, ein Schild wies den Weg zum Zeltplatz. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Julia spürte schon Schweiß auf ihrer Stirn, ihrem Rücken und zwischen ihren Brüsten. Es war der Höhepunkt des Sommers. Doch sobald sie den Wald betrat, umfing sie ein Hauch von kühler Luft. Der Wald wirkte unberührt, wild, natürlich, unantastbar. Bald hatten sie eine Lichtung erreicht, das Feld, auf dem sie zelten konnten. Es gab eine große Hütte mit allem, was man für ein entspanntes Camping in der Natur brauchte. Toiletten, Duschen, eine Küche, ein Essraum. Das wars. Julia fühlte sich hier wohl. Nachdem die Zelte aufgebaut waren, durften sie sich für eine Stunde entspannen. Julia entschied sich, mit etwas zu essen und zu trinken und ihrem Buch in den Wald zu gehen. Allein. Sie verließ den bekannten Weg und betrat tiefer auf Trampelpfaden die unberührte Natur. Bald hatte sie ein Fleckchen erreicht, zwischen Büschen und Felsen, etwas höher gelegen, auf einem Hügel. Sie schaute sich um, legte eine Decke unter und setzte sich hin. Trank etwas, aß ein selbstbelegtes Brot und öffnete ihr Buch. Der Wind rauschte in den Bäumen. Die Vögel kreischten wild durcheinander, irgendwo hämmerte ein Specht. Natur. Sie schloss für einen Moment die Augen. Schritte, Knacken und ein Rascheln riss sie aus dem Schlaf. Der Junge aus dem Zug stand direkt vor ihr. Beide schauten sich erschrocken an. "Gott ...
     verdammt, du hast mich erschrocken!", fauchte Julia. "Bist du mir etwa gefolgt?" Der Junge fing an zu stammeln. Peinlich berührt. Dann wedelte er demonstrativ mit einem Buch. "Wollte einen ruhigen Platz zum Lesen." Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht. "Du anscheinend auch." Er schaute sich um. "Na, den schönsten Platz hast du ja wohl schon in Beschlag genommen. Ich such mir halt was anderes." Er drehte sich um und machte sich daran, weiterzusuchen. Julia seufzte. "Hey, bleib ruhig hier. Wir können hier beide lesen. Wenn du willst." Der Junge blieb stehen, drehte sich wieder um, schien abzuwägen. Dann zuckte er mit den Schultern und setzte sich neben Julia auf den Boden. Murmelte ein "Danke" und las dann schweigend in seinem Buch. Julia schaute sich um. "Wo sind deine Freunde, mit denen du hierher zum Zeltplatz gelaufen bist?" Der Junge schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dann, als wäre es ihm eingefallen, meinte er, sie wären an einen Fluss in der Nähe gegangen. Aber er selbst sei nicht der Schwimmer, wollte lieber allein sein. Na gut, wenigstens niemand, der noch überraschend dazukommen würde. Julia wollte sich entspannen. Sich auf ihr Buch konzentrieren. Aber die Tatsache, dass neben ihr ein Fremder saß, der ebenfalls las, ließ sie nicht in Ruhe entspannen. Sie musterte ihn immer wieder heimlich aus dem Augenwinkel. Er sah normal aus. Nicht wie jemand, der die ganze Zeit in einem abgedunkelten Zimmer hockte. "Ich heiß übrigens Julia." Sie versuchte so beiläufig ...
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