Lammbraten", erklang die sonore Stimme seines Schwiegervaters. „Oh, danke, Vater. Es hat mir Spaß gemacht, für euch alle zu kochen und zu bruzzeln", antwortete Leonie mit einem gezierten Lächeln. „Endlich sind wir wieder einmal alle beisammen." Dann herrschte wieder Stille. Nur Fridolin, der Rauhaardackel von Simons Schwiegermutter, hechelte vernehmlich unterm Tisch. Marie sah noch immer zu ihm herüber. Simon stellte es mit einem schnellen Blick fest. Sie hatte ihr Besteck neben den Tisch gelegt; ihre schmalen Hände lagen leicht auf der Tischkante. Ihr Blick und ihr Lächeln waren unverhohlene Aufforderungen, und beileibe nicht nur zum Tanz. Komm, hab doch Mut, Onkel Simon, signalisierte dieses Lächeln. Kümmere dich nicht um die anderen. Nur um mich. Stell dir vor, wie es ist, wenn du mich fickst. Genau das stellte sich Simon gerade vor! Er war kein Kostverächter, nie gewesen, und seit seiner Frau Leonie immer öfter Migräne hatte, erst recht nicht. Außerdem strahlte Marie eine Art von Sex aus, auf den er total abfuhr. Die Umgebung sank förmlich, als Simon wieder Maries Blick erwiderte. Die Stimmen ringsum wurden zu fernen Geräuschen. Er achtete nicht mehr darauf, sondern sah nur noch Marie, er starrte sie an, ihren schlanken, mädchenhaften Körper, die vollen, straffen Brüste, deren Spitzen sich frech durch den dünnen Stoff ihrer rüschenbesetzten weißen Bluse drückten. Ihr schmales, zartes Gesicht mit den seidigen braunen Haaren. Ja, er sah sie splitternackt vor sich am Tisch ...