wollte er sich abwenden, als lautes Gepolter und ein Schrei ihn herumwirbeln ließen. *** Dies wäre ihr erstes Weihnachten alleine, dachte sich Tanja, und rührte in einem Topf auf dem Herd. Sie blickte nach unten und sah ihre achtjährige Hündin, die sie mit großen, braunen Bettelaugen anstarrte und mit dem Schweif auf den Laminatboden klopfte. Tanja ging in die Hocke, um ihre liebste Begleiterin hinter den Ohren zu kraulen, was sofort mit einem Abschlecken ihres Handgelenks quittiert wurde. "Nun ja. Vielleicht nicht ganz alleine", sprach sie ihre Hündin, ihre Gurke, wie sie sie nannte, an und kraulte nun ihr Hinterteil, das ihr so bereitwillig präsentiert wurde. Nachdem Tanja sie mit einem Klaps und einem Leckerli abgefertigt hatte, stand sie wieder auf und rührte erneut in dem Topf herum. Hühnersuppe, selbstverständlich selbstgemacht. Kein Wunder, dass ihre Gurke da die größten Bettelaugen bekam, die sie jemals gesehen hatte. Das erste Mal, als sie in ihrer Wohnung Hühnersuppe zubereitet hatte, war sie nur einen Moment unaufmerksam gewesen, die Hündin war auf den Küchensessel gesprungen und anschließend auf die Arbeitsplatte, wo sie sich dann den Bauch vollgeschlagen hatte - mit den ausgelösten Hühnerstreifen. Als es an ihrer Wohnungstüre klingelte, stellte sie die Herdflamme ab, um nachzusehen. Durch den kleinen Türspion konnte sie jedoch nichts erkennen, etwas misstrauisch öffnete sie die Türkette und drückte die Türklinke herab. *** Leise betrat er die für ihn fremde Wohnung. ...