galant aus dem Mantel zu helfen. «Das brauchen Sie nicht.» Er zeigte auf das Täschchen in meiner Hand. Ich schaute ihn skeptisch an. Eine Frau von ihrer Handtasche zu trennen war schon ein starkes Ding. «Da ist alles drin was ich brauche», erklärte ich schliesslich. «Sie brauchen nichts Madame. Glauben Sie mir», lächelte er und wartete, bis ich ihm die Tasche gereicht hatte. «Bitte maskieren Sie sich, Madame», meinte er schliesslich und reichte mir eine Maske, wie sie die Leute am Karneval in Venedig tragen und welche nur die obere Gesichtshälfte bedeckte. Sobald ich sie aufgesetzt hatte wies mir der Empfangsjunge den Weg durch den dunklen Vorraum in den Club. Die Dunkelheit war gewöhnungsbedürftig, aber als sich meine Augen an die Lichtverhältnisse angepasst hatten erkannte ich eine grosszügige Lounge mit einer langen Bar. Viele der Sofas und Sessel waren besetzt, mit Männern in teuren Anzügen und Damen in ebenfalls teuren, aber vor allem freizügigen Kleidern. Auch an der Bar standen und sassen einige Leute. So zwanzig oder dreissig Personen waren es wohl schon, nach meiner Schätzung. Mit klopfendem Herzen schaute ich mich um, unschlüssig was ich als nächstes tun sollte. Das schien nicht meine Party zu sein, das war nicht die Liga, in der ich üblicherweise spielte. Wenn's nach mir gegangen wäre, dann wäre ich an einer 80's-Party oder einer Balkan Beat-Party am Abtanzen gewesen, nicht hier unter Leuten die ich nicht kenne. Das heisst, ich hatte keine Ahnung, ob ich sie kannte ...