eine andere Sichtweise der Dinge. Wie es dazu kam, muss ja keinen interessieren", antwortete mein Schwesterchen grinsend. „Egal was du ihnen erzählst, früher oder später wirst du mit ihnen reden müssen. Außerdem solltest du nicht gleich all deine sozialen Kontakte abbrechen, das wäre nicht gut", meinte Mama dann auch noch dazu. „Was ist denn eigentlich mit dir Maria. Von deinen Freunden habe ich ja auch noch nichts gehört, seit ich hier bin", hakte ich nach. „Nun ehrlich gesagt hat sich da, als sich mein Leben verändert hat, auch einiges geändert. Ich meine, es ist ja auch bei mir noch nicht solange her, seit ich mich zu den Schlampen und zu den Reichen zählen darf. Einige fanden meinen ‚Spleen' plötzlich wie eine Schlampe rumzulaufen nicht so gut und sie wollten nichts mehr mit mir zu tun haben. Eine weitere Freundin sprang ab, nachdem ich mit dem ‚Spleen' mit den Lolitakleidern angefangen habe. Sie meinte, dass dies lächerlich wäre. Allerdings hat sich auch meine Sichtweise zu einigen Dingen geändert und ich konnte mit den meisten von ihnen sowieso nichts mehr Richtiges anfangen. Aber zwei Freundinnen sind übrig geblieben und die sind wirklich gute Freundinnen. Seit wir hierhergezogen sind, hat sich nur noch keine Gelegenheit ergeben, sich mit ihnen zu treffen. Ist halt jetzt etwas weiter weg. Aber ich telefoniere regelmäßig mit ihnen", erzählte Maria. Irgendwie konnte ich das nachvollziehen, was Maria sagte. Auch bei mir hatten sich einige Sichtweisen verschoben und mir ...
wurde klar, dass mich zu-mindest einige meiner Bekannten, nicht mehr wirklich interessierten. Und sie hatte auch recht. Wenn jemand von meinen Freunden nicht akzep-tieren konnte, wie ich jetzt war, dann waren sie es nicht wirklich wert. „Wie wäre es denn, wir ihr beide mit euren Freunden zusammen eine Einstandsparty hier macht?", schlug Papa zu meiner Überraschung vor. Ich fragte mich gerade, wie das hier in diesem An-wesen gehen sollte, mit all den für andere sicherlich fremden Gepflogenheiten als Maria auch schon los-jubelte. „Oh ja! Wir könnten doch eine Poolparty machen!" „Klar, auch das wenn ihr wollt", stimmte Papa amüsiert lächelnd zu. Ich war mir nicht sicher, ob er sich über Marias Überschwang, oder meine Nachdenklichkeit amüsierte. „Bist du nicht damit einverstanden Lara?", fragte Mama mich. „Na ja schon, aber ...", begann ich und überlegte, wie ich es ausdrücken sollte. „Du hast Bedenken, wie deine Freunde es auf-nehmen könnten, wie es hier zugeht, oder?", kam sie mir jedoch zuvor, „Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen. Wir werden einfach unsere Dienst-boten in die konservativen Uniformen stecken und sie entsprechend instruieren. Und auch wir werden uns schon zu benehmen wissen. Du brauchst dir also keine Sorgen machen." „Na so kann ich unmöglich auftreten", warf ich ein und zeigte auf mich bzw. mein Schlampenoutfit, „Die werden doch alle denken, ich wäre übergeschnappt. Und die anderen Sachen passen mir ja nicht mehr." „Wieso? Du brauchst doch sowieso nur ...