immer wieder klar machen, so sehr spornte es ihn an. Der Gedanke, seine Frau zu hintergehen war mittlerweile keine wirkliche Hemmschwelle mehr, sondern reizte ihn nur noch mehr. Er wollte es auf die Spitze treiben. Er tippte auf dem Touchpad herum und verfasste eine letzte Nachricht für Camilla: „Ich will, dass du dich morgen für mich so geil wie möglich anziehst! Bitte zieh wieder die Leggins an, und ein enges Top, ich will, dass deine Brüste aus deinem Dekolleté quellen!" Wieder kam ihre Antwort nur wenige Sekunden, nachdem er den kurzen Text abgeschickt hatte. „Wenn Sie die Schlampe in mir wollen, dann mache ich das gerne! Bis morgen!", beendete sie ihre Unterhaltung.Kapitel IV-- Das Wochenende-- Am nächsten Morgen wachte Herr Linden viel zu früh auf. Die gesamte Nacht über hatte er nicht richtig schlafen können, immer wieder war er aufgewacht und hatte auf die Uhr gesehen. Der nächste Tag konnte gar nicht schnell genug anbrechen. Um sechs Uhr stand er schließlich auf, kurz nach seiner Frau. Meistens reichte es ihm, um sieben Uhr aufzustehen, morgens brauchte er nie besonders lange. Und gerade freitags konnte er sich eigentlich Zeit lassen. Er hatte die ersten beiden Stunden keinen Unterricht. Er behauptete seiner Frau gegenüber, er sei am Vortag noch nicht mit der Unterrichtsplanung durchgekommen und wolle das jetzt nachholen. Gegen acht verließ sie das Haus und verabschiedete sich mit einem liebevollen Kuss, den Herr Linden nur mit Mühe lange genug erwidern konnte. ...
Irgendwie empfand er seiner Frau gegenüber eine seltsame Unruhe seit einigen Tagen. Es war nicht so, dass er ein schlechtes Gewissen hätte, er konnte es selbst nicht genau begründen. Er verbrachte die überschüssige Zeit dann tatsächlich damit, seinen Unterricht für die folgende Woche vorzubereiten, war aber wie so oft nicht wirklich konzentriert. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Camilla und zu dem gemeinsamen Wochenende, das heute Abend beginnen würde. Ständig blickte er auf die Uhr, alle paar Minuten kontrollierte er sie. Das schien die Zeit nur noch langsamer fließen zu lassen. Als es endlich neun Uhr war, packte er seine Tasche und machte sich auf den Weg. Er ließ die Fenster seines Wagens herunter und drehte die Musik besonders laut auf. Der frische Fahrtwind tat ihm gut und er lehnte sich entspannt zurück. Den Weg zur Schule hatte er immer gemocht. Es war nicht weit, gerade einmal etwas mehr als fünfzehn Minuten mit dem Auto und ohne, dass er sich über volle Autobahnen hätte quetschen müssen. Weite Teile der Strecken verliefen außerdem durch den Wald, was die Fahrten speziell im Sommer angenehm machte. Das saftige Grün der Bäume war auf eine schwierig zu definierende Art motivierend und sorgte bei ihm immer dafür, dass eine unbegründete Euphorie in ihm empor stieg. Heute war dieses Phänomen besonders stark. Er freute sich auf den Abend, wenn er seine Frau zum Flughafen begleitet hatte und das Wochenende mit Camilla beginnen konnte. Die schon seit Wochen praktisch ...