Beerdigung. Um so überraschter bin ich, dass nach so langer Zeit sich noch jemand meldet." Darauf konnte Benjamin mit einigen belanglosen Sätzen eingehen. Die Witwe interessierte die Vergangenheit auch eher weniger, stellt er bald fest. Dafür zeigte sie von Mal zu Mal ein größeres Interesse an Benjamin. Er konnte sich dies kaum vorstellen, aber es war so. Nachdem sie ihn über Herkunft, Beruf, Hobbies und andere Alltäglichkeiten ausgefragt hatte, sprach sie spontan: "Sie gefallen mir. Ich hätte nie gedacht, dass mein Verblichener so netten Umgang hatte." In jenem Augenblick wusste Benjamin, dass er eine Chance bei ihr haben würde. Aber es würde wohl lange Zeit dauern, bis er sein Ziel erreicht haben würde. Schon nach zwei Wochen wusste Benjamin, dass eine Verbindung mit Julia auf mehr als ihre starke sexuelle Anziehung gründen könnte. Julia war eine so lebenslustige, fröhliche Frau, die auch in ihrem Beruf als Architektin nicht allein wegen ihrer äußerlichen Attraktivität Erfolg verbucht. Diese Frau war zudem belesen, witzig und humorvoll. Nie hätte Benjamin auch nur zu hoffen gewagt, dass ihm eine solche Person weiblichen Geschlechts zugetan sein könnte. Schon bei ihrem zweiten Treffen im Zoo bekannte sie ihm freimütig, sich selten so ungezwungen habe amüsieren zu können. Als Benjamin etwas gehemmt darauf anspielte, dass er doch sicher vom Äußeren her nicht die beste Partie sei, lachte Julia nur. "Du kanntest doch meinen Paul. Ein Adonis war auch der nicht. Und dann, musst ...
du bedenken, wachsen in meinem Alter erfreuliche Erscheinungen auch nicht mehr auf den Bäumen." Was Benjamin nach gut einem Monat dann doch endlich wissen wollte war, wie sich die beiden wohl im Bett verstehen würden. Aber in dieser Hinsicht war Julia eher zurückhaltend. Ein Kuss auf die Wange, zärtliches Händchenhalten - mehr war zu diesem Zeitpunkt nicht drin. Dabei kann sich jeder bei solch einer Frau vorstellen, dass Benjamin so manchen netten Abend mit Spannungen in der Hose bei ihr auf der Couch verbracht hat. Aber dann war es so weit. Benjamin war bereits beim Eintreten in die Wohnung aufgefallen, dass Julia heute merkwürdig roch. Auch das Chanel Nr. 5 vermochte diesen ungewöhnlichen Geruch nicht recht zu überdecken. Es lag im besten Sinne des Wortes etwas in der Luft. Julia setzte sich sogleich mit angewinkeltem linken Bein auf die Couch. Sie zeigte wirklich wunderbar feste Oberschenkel. Wenn der Rock nur ein wenig höher gerutscht wäre, könnte er ihren Slip sehen, wenn sie denn einen trägt, dachte er bei sich. Julia redete unaufhörlich. Dabei schwankte ihr Oberkörper mächtig hin und her. Benjamin hatte dabei sogar einen Blick auf ihren schwarzen Büstenhalter werfen können. Julia hatte kaum Busen. Aber das wusste er bereits. Zunächst spielte sie nur mit ihren wunderbaren langen Fingern. Auch die Nägel hatte sie stets mit schwarzem Lack eingefärbt. In Benjamins Augen machte sie dies in gewisser Weise ruchlos. Dann streiften ihre herrlichen Finger seine, und schon bald ...