1. Auf einer Sklavenplantage -- Teil 01


    Datum: 23.04.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byMaerchenerzaehler

    ab, während er einen leeren Eimer von der Ladefläche der Kutsche nahm. Er ging damit zu dem Bach, befüllt den Eimer und kehrt in Richtung Kutsche zurück. Titubas Mund war völlig ausgetrocknet, ihre Lippen schmerzten schon vor Trockenheit: endlich, sie bekam etwas zu trinken. Hatte sie doch zuletzt auf der Plantage ihres alten Masters am Morgen etwas aus dem Trog für die Tiere trinken dürfen und war seither den ganzen Tag ungeschützt der auf das Land niederbrennenden Sonne ausgesetzt. Doch ihr Master ging mit dem Eimer ... zu den Pferden und tränkte diese. Tituba traute ihren Augen nicht. Hatte sie sich ihrem Master nicht verständlich gemacht, wie sehr ausgetrocknet sie schon war, wie dringend sie Wasser brauchte? Warum gab er erst den Pferden und dann ihr Wasser, fragte sie sich. Ihr Master ging erneut zu dem Bach, befüllte den Eimer und kehrte wieder zur Kutsche zurück: Das Mädchen brauchte das Wasser so dringend, das ihr Master gerade den Pferden gegeben hatte. Und schon wieder hielt er den Pferden den Eimer hin. Tituba verstand es nicht: warum bekamen die Pferde schon wieder vor ihr das Wasser? Nachdem ihr Master die Pferde getränkt hatte, ging er zur Ladefläche der Kutsche zurück und warf den leeren Eimer achtlos auf die Ladefläche: Flehend sah das Sklavenmädchen ihren Master an und winselte: „Bitte, Master, ich habe solchen Durst, mir ist ganz schlecht, ich kann nicht mehr, bitte, Master, bitte, nur etwas Wasser, bitte." Doch ihr neuer Master erwiderte kaltherzig: „Ob ...
     einer meiner Nigger noch kann oder nicht, das entscheidet alleine Euer Master. Nach Deinem gestrigen Fluchtversuch Deinen Master überhaupt um etwas zu bitten, ist schon eine Frechheit von Dir. Du bist vollkommen falsch erzogen worden von diesem Weichling Henry. Und jetzt halt besser Dein dreckiges Nigger-Maul, bevor ich Dir noch auf der Fahrt Strafen verpassen muss, von denen du von Henry nicht mal gehört hast, dass es sie gibt." Die Worte ihres neuen Masters verfehlten ihre Wirkung nicht: Tituba war so geschockt, dass sie sich nicht mehr traute, etwas zu sagen. Sie hatte doch nur um Wasser gebeten, sie hatte Angst, sonst zu verdursten. Es hätte ihren Master doch kein Geld oder Mühe gekostet, ihr etwas zu trinken zu geben. Die Pferde hatte er ja auch getränkt. Also verstand sie, dass sie für ihren Master weniger wert war als ... ein Pferd. Und das, obwohl er sie schon wie ein Tier behandelte, indem er sie in einen Käfig eingesperrt hatte. Dazu drohte ihr Master sofort mit harten Strafen. Von ihrem bisherigen Master Henry war das junge Mädchen von Strafen verschont geblieben und erledigte stets gewissenhaft die ihr übertragenen (leichten) Hausarbeiten, während andere Neger, auch Frauen, auf der Plantage viel schwerere Arbeit verrichten mussten. Tituba hatte verstanden, dass ihr Verkauf an Master Timothy eine schmerzhafte Zäsur in ihrem jungen Leben darstellen sollte. Da sie das schon befürchtet hatte, unternahm sie ja den Fluchtversuch. Doch die Wirklich, wir ihr neuer Master ...
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