1. Der Fickschleicher


    Datum: 22.09.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Achterlaub

    läufigen Rüden. Mündlich konnte er sich nicht nur mit der Sprache verständigen. Wenn es der Dame gefiel, machte er ihr selbstredend auch einen kräftigen Einlauf oder trank nicht nur französischen Sekt mit ihr. Benjamin hatte inzwischen eine solche Übung darin, den Tod eines geliebten Menschen zu seinen Gunsten auszunutzen, dass jede frühere Hemmung, jedes Lampenfieber vor dem ersten Auftritt von ihm abgefallen war. Nur selten erteilte man ihm eine Abfuhr. Bei einer Barbara stellte er dies erst nach Stunden fest, als sie ihm ihren neuen Partner vorstellte: Es war eine junge, bildhübsche Frau. Die Witwe hatte sich augenscheinlich umorientiert. Die Annonce war unscheinbar: "Nach 15 wundervollen Ehejahren hat mich Helmut in die Ewigkeit verlassen." Die Wohnung des Verstorbenen lag in einer besseren Gegend. Als Akademiker sollte es ihm nicht schwer fallen, die propere Witwe von seinen Vorzügen zu überzeugen. Irgendeine seiner viel geübten Maschen würde hier mit Sicherheit ziehen. Mit diesen Gedanken machte sich Benjamin eines Tages auf. Als die Wohnungstür aufging, traf ihn beinahe der Schlag. Im Türrahmen stand eine Frau von Ende dreißig. Sie war vollends schwarz gekleidet. Aber die Art ihrer Kleidung schien keine Witwentracht zu sein. Lange schwarze Haare umgaben ein schlankes Gesicht. Benjamin fielen sogleich ihre ausgeprägten Lachfalten um den kleinen, mit starkem Rot bepinselten Mund auf. Die Augen dieser Frau waren dunkel und blickten ihn heißblütig an. Als sein Blick für ...
     einen Moment an der Frau hinunterwanderte, blickte er auf schlanke, sehnige Beine, deren herrliche Formung durch die dunkle Strumpfhose besonders betont wurde. Der ebenso schwarze Rock verdeckte noch nicht einmal ihre feine Kniescheibe. Diese Frau, durchfuhr es Benjamin, hat sich zum Ausgehen fein gemacht. Jedenfalls würde man eine seidene Bluse mit Rüschen am Revers wohl kaum als Freizeitkleidung bezeichnen. "Sie wollen zu mir?", begann die Unbekannte die Konversation. Benjamin fing zu seiner eigenen Überraschung an zu stottern. Einem "Ja, ja", folgten Satzfetzen. "War bekannt mir ihrem Mann." - "Er war nett." - "Es tut mir so leid." Benjamin endete erst, als die Dame ihn mit einem freundlichen Kopfnicken hineinbat. Er konnte sich gar nicht satt sehen an ihr. Schon wie sie leichtfüßig vor ihm herstolzierte. Die Pumps klackten auf dem Laminat. Diese Frau hat einen wunderbar festen runden Po, durchfuhr es Benjamin, während der Weg die beiden zum Wohnzimmer mit der großen weißen Ledercouch führte. Mit einem "bin gleich wieder da" entschwand die Herrin des Hauses. In der Küche klapperte es, und bald schon war sie mit einem Kaffeegedeck für zwei zurück. Benjamin war von dem Anblick der Frau so gefangen, dass er wohl einige ihrer Sentenzen gar nicht wahrgenommen hatte. Nun saß diese Frau ihm ganz züchtig gegenüber. "Wissen Sie", begann sie daraufhin, "innerlich hatte ich mich schon lange von meinem Mann getrennt. Die meisten seiner angeblichen Freunde kamen noch nicht einmal zur ...
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