beiden Fällen sofort sein eigenes körperliches Verlangen und die spontane Zuneigung zu Daniel/Danielle. Nach wenigen Momenten spürte er, wie sich Daniel/Danielle in den Kuss ergab und den Mund willig öffnete. Alle Bedenken, die er vorher gehabt hatte, wurden weggeschwemmt von der abrupten Welle der Anziehung, die ihn durchströmte. Er nutzte die Gunst des Augenblicks, um die latente Weiblichkeit in Daniel/Danielle zu verstärken, während er gleichzeitig seine eigene Männlichkeit damit unterstrich. Die Überrumpelung durch seinen Kuss machte es leicht für ihn, nun Daniel/Danielle zu animieren, Make-up und Nagellack zu tragen. Das Argument der noch überzeugenderen Verkleidung fand Anklang. Es brauchte nur noch den zusätzlichen Anschub durch den Ausdruck seines Wunsches -- und Daniel/Danielle folgte seinem Wunsch. Der Anblick von Daniel/Danielle nach der kosmetischen Behandlung erfreute das Herz von Martin. Vielleicht war es die Befolgung seines Wunsches, die seine Freude verstärkte - oder es war die Vorfreude, ein so junges und hübsches Mädchen an seiner Seite zu wissen während der Fahrt. Er war nicht frei von dieser gewissen Eitelkeit, die neidischen Blicke anderer Männer zu genießen, wenn er eine hübsche Freundin präsentieren konnte. Seine Jugend hatte ihm solche Momente geschenkt und auch manchmal auch seine Exfrau, wenn sie sich dazu herabließ, sich für ihn hübsch zu machen. 15. DANIEL Er hatte mir im Speisewagen Spargelcremesuppe und Hühner-Frikassee mit Reis bestellt und ...
dazu ein Glas Weißwein, während er selber als Autofahrer nur Mineralwasser für sich bestellte und ein deftiges Chili con carne. Einerseits kam ich mir damit bevormundet und andererseits verwöhnt vor. Er bestellte nämlich für mich mit den Worten ‚die Dame'. Beim Aussteigen in Nürnberg nahm er galant meinen Koffer und hielt meine Hand beim Aussteigen. Das war tatsächlich hilfreich, weil die Ausstiegsstufen beim IC mit einem Gitterrost versehen waren, die für schmale Absätze nicht gut geeignet waren. Wir sollten uns im Parkhaus treffen, wo ich in den PKW zusteigen sollte. Das klappte reibungslos und nach einer guten Viertelstunde befanden wir uns schon auf der Landstraße. Es sollte gut zweieinhalb Stunden dauern, bis wir bei dem Hotel im Bayerischen Wald ankommen sollten. „Danielle, wir werden in einem Stück durchfahren, denn jeder Halt ist ein Risiko. Falls wir verfolgt worden sind, wird es spätestens in 2 Stunden in München auffallen, dass wir den Zug vorher verlassen haben. Mein Freund vom Geheimdienst hat mir deshalb geraten, so schnell wie möglich den Wagen von der Landstraße zu schaffen, sobald die 2 Stunden um sind." Nach einer Weile rächte es sich, dass ich nicht daran gedacht hatte, im Zug noch auf die Toilette zu gehen. Als ich ihn nämlich höflich darum bat, doch bald an einer geeigneten Gaststätte oder einer Tankstelle zu halten, lehnte er das glatt ab. „Nein, Danielle -- wir werden nicht an Stellen halten, wo sich jemand an Dein oder mein Gesicht erinnern könnte. Es ist ...