1. Das Geschenk


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Schwule Autor: byikarus2punkt0

    sondern das Meiste seinem Zwillingsbruder überlassen. Die beiden sahen zwar völlig identisch aus, im Charakter schienen sie sich jedoch zu unterscheiden. Er packte mich am Hemdkragen und zerrte mich zu sich. „Cem hat Recht! Wir lassen uns nicht verarschen. Du schleppst uns hier durch die halbe Stadt, versprichst Gott weiß was, und dann finden wir einen blöden Kochtopf, statt eines geilen Lochs. ... Wo ist das Loch??? Sieh gefälligst zu, dass es fickbereit auf's Bett kommt. Und zwar ein bisschen plötzlich! Wenn nicht, müssen wir uns etwas anderes überlegen", sagte er drohend und stieß mich von sich. „E-es tut mir l-leid. Ich weiß nicht wo er ist, aber er kann nicht weit sein. Ich verarsche euch nicht. Aber er hat manchmal einen etwas eigenen Humor. Wahrscheinlich ist er unten am Kiosk und holt uns was zu trinken." Das würde mich zwar sehr wundern, aber immerhin war es eine Möglichkeit. Wahrscheinlicher war aber, dass er mir eins rein drücken wollte, und mir zeigen, dass er immer noch stinkig war. Aber weit weg konnte er wirklich nicht sein. Schließlich hing seine Jacke noch am Haken und draußen war es saukalt. Vielleicht hatte er sich in den zweiten Stock, zu Olaf geflüchtet. Der war ein Uraltfreund von ihm, so Marke 'beste Freundin', mit dem er immer in langweilige Opern und Konzerte ging, und dem er garantiert jeden Streit von uns brühwarm erzählte. ... Aber konnte ich da morgens kurz vor sechs klingeln? Am ersten Feiertag? Ich beschloss: Ja! Olaf konnte mich sowieso nicht ...
     leiden, da war das dann auch egal. Aber erst mal telefonieren. Vielleicht war er ja wirklich nur Bier holen gegangen. „Wo ist Loch?? ... Loch gutt?", fragte Selim, der inzwischen auch kapiert hatte, dass etwas nicht stimmte. Dann sagte er noch etwas zu Murat auf Türkisch. Die anderen lachten. „W-was meint er?", fragte ich vorsichtig. „Er sagt, das sei ein schöner Topf. Seine Mutter hätte auch so einen! Und er sagt, dass er jetzt gerne ficken möchte." „Beruhigt euch, Freunde. Wir sind doch Brüder, und Brüder verarscht man nicht. Ich würde sagen, setzt euch erst mal auf die Couch, ich mach' euch was zu trinken und leg' euch 'nen schönen Film rein und ich kümmere mich dann um das Loch. Ich versprech's! Ihr kommt noch zum Schuss!" Aslan schaute mich finster an. „Da bin ich mir ganz sicher! Gaaanz sicher!", und kraulte sich die Eier durch die Hose. Aber sie hörten auf mich. Wir gingen wieder ins Wohnzimmer, ich räumte das Sofa frei und die leeren Gläser vom Tisch. Sie flätzten sich breitbeinig in die Polster. Aslan knetete wieder in seinem Schritt herum, und Selim befingerte neugierig die Krippe, die daneben stand. „Schön Püppchen ...!", sagte er, hob Josef hoch und sah ihn sich an. Ich nahm das Telefon und drückte die Schnellwahltaste. Es klingelte ein paar Mal, und dann hörte ich: „Hier ist die Mailbox von Lars Tieferein. Nachrichten bitte nach dem Piep!" „Hallo Lars", flüsterte ich. „Verdammt wo bist du? Bitte komm' sofort nach Hause! Ich brauch' dich hier! ... Bitte!" Bestimmt ...
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