Berührung. Dagegen hatte Jens den Abend ganz unbefangen begonnen. Nach der heißen Nacht mit Erna und Marie hatte er eigentlich keinen Bock auf neue Bekannte. Auch wenn Sofia ganz nett aussah, na gut, mehr als nett, eigentlich ein verdammt hübsches Weib, aber warum seine Energie verschwenden, wenn zu Hause zwei Löcher gestopft werden wollten? Erst als er verblüfft feststellte, dass 'seine' Weiber sich, für seinen Geschmack zu intensiv, um die Gäste kümmerten, ging er etwas mehr auf Sofia ein. Die hatte sich schon gefragt, warum ein junger Mann, gerade mal drei Jahre jünger als sie, nicht auf ihre Reize ansprach. Gut, man konnte nicht von jedem Kerl verlangen, dass er einem hinterherlief, aber ihre Signale waren eindeutig gewesen. War er schwul? Sie hatte schon herausbekommen, dass seine Schwester etwas mit Erna hatte und vermutete mehr dahinter. "Hast du eine Freundin?", fragte sie Jens daher, der zum Rauchen auf die Terrasse gegangen war. "Ja," antwortete er, um sich nach kurzer Überlegung zu verbessern, "nein, eigentlich nicht." "Was heißt das denn?", lachte Sofia, die neben ihm stand und das Wetterleuchten am Horizont beobachtete. "Na ja, nicht so richtig." "Das musst du mir erklären." Jetzt, wo Jens deutlich rot geworden war, war sie so richtig gespannt auf seine Antwort. "Wir sind zwar im Bett zusammen, aber sonst nicht", wich er aus. "Eine Prostituierte?" "Nein! Wo denkst du hin?" "Mmmh", gab sich Sofia offiziell geschlagen. Inoffiziell sah sie ihre Beobachtungen ...
bestätigt. So wie sich die Bande hier verhielt, fickten sowohl Jens als auch seine Schwester diese Erna. Das Jens auch mit Marie ins Bett ging, zog sie nicht in Betracht. Auch wenn der Gedanke, dass sie Erna mal zusammen befriedigten könnten, ganz amüsant war. 'Irgendwie ist der ganze Urlaub bisher für'n Arsch', dachte sie. 'Krach mit der Stiefmutter, Mats sollte ich ja wohl besser vergessen, zu jung, zu verwandt und wenn sie das noch herausbekommt ... hier wäre mal einer, aber der zeigt kein Interesse. Blöder ging es kaum, kein Kerl weit und breit.' "Was grübelst du?", wollte Jens wissen. "Ich denke gerade darüber nach, lesbisch zu werden", gab sie zur Antwort. "Die einzigen Kerle hier sind entweder mit mir verwandt oder nicht interessiert." Jens wusste, dass jetzt jede Antwort potenziell Gefahren barg. Was hätte er auch sagen sollen? 'Entschuldigung, ich bin gerade ausgelastet?' Oder 'Sex mit den anderen beiden ist auch ganz geil.' Oder 'Lesbisch kannste vergessen, die sind alle schon versorgt.' Statt dessen nahm er sie in den Arm und gab ihr einen kurzen scheuen Kuss. "Oh", erwiderte Sofia darauf, "eine kleine Entschädigung oder wie muss ich das verstehen?" "Ja, für entgangene Lebensfreuden." "Blödmann. Da muss schon mehr kommen." Versuchsweise küsste sie ihn. Entweder er sprang darauf an oder sie musste erneut das Duschgel vergewaltigen. Es wurde ein langer heißer Kuss, besser als sie erwartet hatte. Dumm nur, dass er von ein paar dicken Regentropfen unterbrochen wurde, die sie ...