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Der Fickschleicher
Datum: 22.09.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Achterlaub
einlassen wollte. Zuweilen führte ihn zuvor ein Spaziergang in die Gegend. In Einfamilienhaussiedlungen konnte man bereits mit ein wenig Glück sehen, wem man demnächst mit einer Heuchelei entgegentreten wird. So war es damals mit Sarah. Als Benjamin an dem kleinen schmucken Einfamilienhaus vorbeilief, kam gerade die Herrin des Hauses heraus, um nach der Post zu schauen. Soweit er dies erkennen konnte, war die Frau jünger als er, wahrscheinlich erst Anfang dreißig. Sie schien ihm ziemlich rund. Als sie sich zum Briefkasten hinabbückte, konnte er erkennen, dass sie oben herum recht kräftig bestückt war. Einen Besuch wäre das allemal wert. Diese Frau wird ihm die Geschichte mit dem Buch kaum abkaufen. Ihr jung verstorbener Ehemann war Lehrer. Das hatte er der gleichzeitig erschienenen Anzeige des Personalrats entnommen. So wollte er es dieses Mal mit einem Spontanbesuch probieren. Er gab sich als Bekannter aus einer Fortbildungsveranstaltung aus. Sichtlich betroffen - das konnte Benjamin wirklich gut schauspielern - war er von dem Tod seines Bekannten. Der Verstorbene habe ihm noch vor einem knappen Jahr gesagt, er könne jederzeit bei ihm vorbeischauen. Es würde ihn sehr freuen. Benjamin habe schon lange die Absicht gehabt, den lieb gewordenen Menschen zu besuchen. Aber leider sei eine schwerwiegende Erkrankung dazwischen gekommen, die ihn sogar davon abhalte den geliebten Lehrerberuf auszuüben. Er sei nach einer Fortbildung nun im kaufmännischen Bereich tätig. Das war seine ...
Legende, um von der Frau nicht nach einer Schule und etwaigen Kollegen gefragt zu werden. Außerdem hatte Benjamin auch noch das nötige Glück. Denn die junge Witwe war selbst nicht Lehrkraft. So war er keinen weiteren Fragen in dieser Richtung ausgesetzt. Als Mann fehlte der Verblichene der Witwe wohl eher nicht. Das spürte Benjamin schon nach wenigen gewechselten Sätzen. Aber Sarah vermisste schon den Vater ihres vierjährigen Jungen. Lange berichtete sie davon, wie sich der Verstorbene täglich um den Kleinen gekümmert hatte. Das könne sie nicht ausgleichen. Eine männliche Bezugsperson fehle Jason merklich. Das war das Stichwort, auf das Benjamin gewartet hatte. Er bot sich an, gelegentlich mit Sarah und ihrem Sohn einen Ausflug zu machen. Dabei kamen sich die beiden dann schon bald recht nahe. Es blieb nicht bei den Treffen im Zoo oder im Freibad. Benjamin wurde schon bald zu einem opulenten Abendessen eingeladen. Jason sagte ihm noch éGute Nacht'. Dann verschwand der Kleine lautlos in seinem Kinderzimmer und Benjamin war mit Sarah allein. Das Essen war vorzüglich, und nach zwei Flaschen herben Riesling durfte er endlich den Platz des Verstorbenen einnehmen. Sarah brauchte einen Vaterersatz für das Kind, Benjamin eine körperliche Abwechselung, die auch der Witwe gut tun sollte. Kurz gesagt endete das Abendessen schon bald und die beiden Erwachsenen zogen sich ins Schlafzimmer zurück. Benjamin berichtete darüber: "Sarah war nicht nur eine äußerst charmante und beredte Person. Ihr ...