zusammentrafen. Es gab zwei Europaliga-Spiele, aber Melanie entschuldigte sich und meinte, sie müsse noch etwas für ein Projekt für die Uni tun, das sie am nächsten Montag einreichen sollte.Ich sah sie fragend an.„Ist leider wirklich so. Mein Teil des Projektes hat nicht so funktioniert, wie es sollte und schon am Samstag treffe ich mich mit Caro, um die Teile zusammenzufügen. Das heißt, dies hat erst einmal Vorrang. Schließlich hätte ich gern den Freitagabend frei ..."Also sah ich mit meiner Mutter alleine fern, während Melanie vor ihrem Computer brütete. In der Halbzeitpause ging ich hoch, um eine zu rauchen. Als sie mich bemerkte, trat sie kurz auf den Balkon.„Und wie steht es?"„Noch Null Null. Hast nicht viel verpasst."„Ich komme gut voran. Ich werde es dann später bei dir installieren."„Okay. Ich ... ich kann die ganze Zeit an nichts anderes denken."„Tsss ... immer diese hormongeladenen Teenager."„So mancher Twen ist aber auch nicht ohne."„Ach was. Und wie hat dein Busenfreund reagiert?"„Er wäre am liebsten gleich heute gekommen."„Na so was. Und glaubst wirklich, dass er dich blasen wird?"„Ja. Er steht zu seinem Wort."„Und du?"„Ich steh auch zu meinem Wort."„Nein, ich wollte wissen, ob du ihm auch einen bläst."Daran hatte ich noch nicht gedacht.„Ich weiß nicht, ob ich das bringe ..."„Na, jetzt weißt du 's. Du wirst es tun. Punkt."„Warum ..."„Kein warum. Genug gelabert. Ich will fertig werden, bevor es für alles andere zu spät wird ... verstanden?"„Klar. Dann will ich ...
dich nicht länger abhalten."Sie lächelte und seufzte, drehte sich dann abrupt um und ging wieder an ihren Schreibtisch, der mit Papieren übersät war. Ich sah mir den Rest des Spieles, welches schrecklich langweilig war, noch bis zum bitteren Ende an. Es blieb beim torlosen Unentschieden. Meine Mutter ging dann kurz darauf ins Bett, obwohl sie vorher angekündigt hatte, länger aufbleiben zu wollen. In der Ferne war bereits ein dumpfes Grollen zu vernehmen. Es würde wohl bald mit den angekündigten Gewittern losgehen.Das interessierte mich allerdings nur sekundär. Ich fand mich wieder auf dem Balkon ein, setzte mich auf den Stuhl vor Melanies Tür und rauchte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie mich wahrnahm, so vertieft war sie in ihre Tätigkeit.„Spiel schon vorbei? Wie ist es ausgegangen?"„Dabei geblieben. Mama ist schon im Bett."„Ich bin gleich fertig. Zehn Minuten noch."Am Horizont zuckten erste Blitze in den dunklen Abendhimmel. Der Donner ließ lange auf sich warten, also war das Gewitter doch noch weit entfernt. Ich musste daran denken, wie wir uns als Kinder bei Gewitter gemeinsam unter dem Tisch versteckt hatten, bis uns unser Vater beigebracht hatte, dass man die Entfernung anhand des Zeitraums zwischen Blitz und Donner abschätzen konnte. Eine der wenigen nützlichen Sachen, die wir von ihm gelernt hatten.Der nun einsetzende Regen trieb mich vom Balkon. Unschlüssig saß ich in meinem Zimmer herum. Ich konnte ja schon mal alles vorbereiten und den Computer hochfahren. Das tat ...