1. Out of Africa - Teil 05


    Datum: 08.06.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byWespe

    mit dem Kopf und nahm schweigend in einen der tiefen Ledersessel am anderen Ende des Büros Platz. Nur wenige Minuten später setzte sich Richter Cooper zu ihm und fragte in seiner typischen direkten Art: „Wo drückt der Schuh, alter Freund?" Dr. Levin zögerte einen Moment. Eigentlich war es üblich, bei einem solchen Treffen die ersten Sätze mit belanglosem Smalltalk zu vergeuden. Aber heute schien ihm nicht die rechte Zeit für solches Geplänkel zu sein. "Ich brauche deine Hilfe, Lloyd. Gestern Nacht bekam ich einen wirklich beunruhigenden Anruf von einer Bekannten. Hast du schon die Akte...". Dr. Levin kramte einen Zettel aus der Innentasche seines Jacketts. „... Joseph Tayo Mavuyangwa auf deinem Schreibtisch gehabt? Da ist eine mächtige Sauerei im Gange." Der Richter horchte auf. Seit Jahren schon versuchte er, Korruption und Gewalt in den Gefängnissen Einhalt zu gebieten. "Ja, ich habe mir den Fall vor ein paar Tagen angeschaut. Illegaler Waffenbesitz, Entführung, Körperverletzung, Vergewaltigung. Sieht nicht gut aus für den Jungen. Das Opfer, Julia Geldenhuys, hat ein detailliertes Protokoll zu den Vorgängen unterschrieben, ihr Mann, einer unserer Polizisten und zwei befreundete Farmer können als Zeugen auftreten. Sie haben die Frau in Johannesburg gefunden, als Joseph sie schon missbraucht und grün und blau geprügelt hatte. Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Kerl entweder durchgedreht ist oder Julia verkaufen wollte. Ich muss dir nicht sagen, was dann mit ihr geschehen ...
     wäre." Richter Cooper atmete tief ein und aus. Dann fragte er Dr. Levin: „Was kannst du mir zu diesem Vorgang sagen?" Der Anwalt beugte sich nach vorn und schaute seinem Freund fest in die Augen. "Lloyd, nichts von dem stimmt! Hier wird ein Lynchmord geplant und durchgeführt, wenn wir nicht einschreiten!" Dann berichtete er konzentriert und in aller Ausführlichkeit von dem, was Julia ihm in der letzten Nacht mitgeteilt hatte. Das Gesicht des Richters schien während dessen zu Stein zu werden. Wie satt er es hatte, immer und immer wieder mit solchen Geschichten konfrontiert zu werden! Seit Jahren häuften sich derartige Fälle auf seinem Schreibtisch. Egal ob angeblich vergewaltigte schwarze Dienstmädchen, die von ihrem Arbeitgeber eine stolze Abfindung zu erpressen versuchten; reiche Weiße, die unbequeme Angestellte los werden wollten und sie der unmöglichsten Dinge beschuldigten; fingierte Überfälle um Versicherungen zu betrügen; ja, sogar Mordaufträge in Gefängnissen ... die Menschen wurden immer dreister und berechnender. Aber eine derartige Ungeheuerlichkeit, wie ihm Dr. Levin hier berichtete, war dem Richter noch nicht unter gekommen. Schwer atmend machte sich Lloyd Cooper die nötigen Notizen, stand dann auf und schaute zu seinen alten Freund. "Komm!", forderte er ihn auf. Dr. Levin verstand nicht: "Was hast du vor?" "Ich brauche die Akte! Es wird jetzt eine richterliche Anordnung aufgesetzt, damit Joseph noch heute aus dem Gefängnis entlassen wird. Du als sein Rechtsanwalt ...
«12...91011...23»