Lehnen seines Schreibtischstuhls. Weiß traten die Knöchel hervor. Fast schien es, als müsste der Farmer gegen eine Ohnmacht ankämpfen. Sein Atem ging rasselnd und stoßweise. Aber noch sagte er kein Wort. Dr. Levin öffnete seine kleine, elegante Aktentasche aus Straußenleder und holte die Dokumente hervor, welche er in der letzten Nacht verfasst hatte. Langsam und bedächtig schob er diese zu John über den Schreibtisch: "In der Akte befinden sich mehrere Schriftstücke, die Sie in den nächsten Minuten unterschreiben sollten, wenn Sie nicht die Farm verlieren wollen. Zum Ersten handelt es sich um Ihr Einverständnis, sich von Julia einvernehmlich und umgehend scheiden zu lassen. Sie werden ihr binnen der nächsten vier Wochen die Hälfte Ihres Vermögens auszahlen, per Scheck, so dass Julia ohne Ihre Kontrolle über dieses Geld verfügen kann. Als Nächstes werden Sie meiner Kanzlei für die Zeit, die Sie im Gefängnis zubringen werden, die Verwaltung Ihrer Farm übertragen. Alle Gewinne, die in dieser Zeit gemacht werden, zahle ich ebenfalls an Julia aus. So und nur so können Sie sich ihre Existenz erhalten, wenn Sie in ein paar Jahren wieder ein freier Mann sind. Und last but not least finden Sie ein ausführliches Geständnis der Dinge, derer Sie sich in den letzten Monaten schuldig gemacht haben. Auch hier bitte ich um eine zügige Unterschrift." Johns Gesicht verfärbte sich erneut. Von tiefem Weiß ging es über in ein dunkles Rot, als er wie von Sinnen brüllte: „NIE!!!! Diese Papiere ...
werde ich NIE unterzeichnen! Verschwinde, du elende Judensau oder ich knall dich ab wie einen räudigen Hund!" Auch wenn es ihm schwer fiel, blieb Dr. Levin ruhig. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass noch ein paar Minuten Zeit blieben, um John zur Vernunft zu bringen. "John, denken Sie nach! Ich versichere Ihnen, dass ich eine Gerichtsverhandlung ohne Öffentlichkeit für Sie arrangieren werde. Niemand in Leeudoringstad muss von Julias Affäre mit einem Schwarzen erfahren. Sie können Ihr Gesicht wahren und nach der Verbüßung Ihrer Haft ein ganz normales Leben als Farmer führen. Lassen Sie sich etwas einfallen, was Sie den Leuten als Grund Ihres Gefängnisaufenthaltes erzählen. Ich werde schweigen und alle Beteiligten auch. Es dürfte mir nicht schwer fallen, für Christiaan und Ahrend ein milderes Urteil zu erwirken, wenn sich die beiden ebenfalls zum Schweigen verpflichten. Auch Ihr Fall wird sicher aus einem positiveren Blickwinkel verhandelt werden, wenn Richter Cooper sieht, dass Sie bereits ein vollständiges Geständnis unterzeichnet haben. Dieses Angebot gilt nur jetzt und hier und sofern Sie umgehend unterschreiben." John sackte schweigend in sich zusammen. Alles Leben schien aus ihm gewichen, sein Gesicht war jetzt aschfahl, die Lippen blutleer. Mit abwesendem Blick starrte er auf die Dokumente, seine Hände zitterten. Dann, plötzlich, ruckte sein Körper nach oben. Mit erhobenem Kopf schaute er dem Anwalt direkt und kalt in die Augen, als er nach den Dokumenten griff. ...