meine WG dachte ich wieder daran, dass ich mich gerade für fünf Jahre verkauft hatte.Kapitel 2 -- Dienstantritt Es dauerte genau zwei Tage, bis ich den Anruf von ‚Madam' erhielt. Es waren zwei Tage voller Aufregung und auch ängstlichen Überlegungen, was nun auf mich zukommen würde. Und es sollten noch weitere zwei Tage werden, denn sie teilte mir mit, dass ich am kommenden Samstagmorgen abgeholt werden würde. Ich sollte also bereit sein und mit allem was ich mitbringen wollte, warten. Eine genaue Uhrzeit nannte sie mir nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch niemanden etwas erzählt. Durfte ich im Grunde auch nicht, da auch dies im Vertrag festgelegt war. Nämlich, dass alles was während meiner Dienstzeit passierte und ich über meine Arbeitgeber in Erfahrung brachte, ich darüber Stillschweigen zu bewahren hatte. Als ich den Passus im Vertrag gelesen hatte, kam er mir ziemlich normal vor, denn sicherlich hatten meine neuen Arbeitgeber kein Interesse daran, dass es nach außen drang, was sie alles so trieben. Nun aber überlegte ich, was ich zumindest meinen Mitbewohnern erzählen sollte. Schließlich zog ich ja aus. Meine Mutter und meine Freunde würden mich sowieso früher oder später über Handy kontaktieren, wenn ich das nicht tat. Dadurch dass diese fast alle in meiner Geburtsstadt lebten, so wie meine Mutter ebenfalls noch, waren sie sowieso nie bei mir, sondern ich traf mich mit ihnen, wenn ich meine Mutter besuchte. Und hier in Darmstadt, wo ich erst seit kurzem ...
studierte, hatte ich bisher lediglich einige Bekannte, die sich sicher nicht weiter groß wundern würden, wenn ich von hier verschwand. Lediglich meine Mitbewohner in der WG würden sich Fragen stellen, wenn ich ohne etwas zu sagen verschwand. Schließlich entschloss ich mich ihnen mitzuteilen, dass ich mein Studium hinschmeißen würde, weil ich einen überaus gut bezahlten Job gefunden hatte. Was ja auch zumindest nicht gelogen war. Und da ich weiteren Fragen ausweichen wollte, beschloss ich, ihnen einfach eine Nachricht zu hinterlassen. Am Wochenende würden die beiden sowieso nicht da sein, da beide vorhatten, zu ihren Eltern zu fahren. Außerdem würde ich ihnen schreiben, dass jemand kommen würde, der sich um meine restlichen Sachen kümmern würde und was sie von meinen Sachen einfach behalten konnten. Schließlich war der Tag da. Erneut hatte ich schlecht geschlafen und war bereits um vier Uhr wach. Meine Sachen, die ich mitnehmen wollte, hatte ich schon am Vortag zusammengesucht und in eine kleine Tasche gepackt. So wartete ich Tee trinkend in der Küche, bis ich abgeholt wurde. Es war genau eine Minute nach 7:00 Uhr als es klingelte. Ich schnappte mir also meine Tasche und ging nach unten. Den Wohnungsschlüssel warf ich in den Briefkasten, da ich diesen nicht mehr brauchen würde. Irgendwie war das für mich wie ein kleiner Abschied von meinem alten Leben. Unten auf der Straße erwartete mich eine wirklich schöne Blondine, die sich mir als Sandra vorstellte. Ich dachte, dass sie ungefähr in ...