Verhalten gewundert", mutmaßte Claudia. „Nun ja ... Ich bin gestern vielleicht etwas sehr direkt gewesen und habe Dinge von mir gegeben, die Karla und dir merkwürdig vorgekommen sein mussten." „Irgendwie schon", bestätigte Benny. „Hör mal ... Ich möchte wirklich, dass wir ehrlich zueinander sind, keine großen Geheimnisse voreinander haben und zu unseren Wünschen und Bedürfnissen stehen", erklärte Claudia. „Mein Vorschlag mit den gemeinsamen Aktivitäten hat euch sicher auf dem falschen Fuß erwischt, und ihr solltet das nicht überbewerten. Ich habe jetzt ja eine Nacht darüber geschlafen, und mir wurde klar, dass ich wohl über das Ziel hinaus geschossen bin." „Ach ja?" Claudia runzelte die Stirn. „Oder nicht?" Benny zuckte ein weiteres Mal die Achseln. „Ich habe auch nachgedacht ... Es stimmt. Ich kann wirklich noch keine Erfahrungen mit einem Mädchen vorweisen." Claudia sah ihren Sohn neugierig an. „Es ist ja nicht so, dass ich der Coolste und Sportlichste auf der Schule wäre." „Das musst du nicht sein", meinte Claudia und schenkte ihm ein fröhliches Lächeln. „Du bist ein lieber junger Mann, der das Herz am rechten Fleck hat. Du wirst früher oder später eine junge Frau kennenlernen, die das zu schätzen weiß, was du zu bieten hast." „Bis jetzt habe ich nicht sehr viel Erfolg bei Frauen gehabt", gestand Benny ein. „Ich bin ja immerhin schon 18 ... und irgendwie klappt das nicht so mit Beziehungen ... oder mit Sex." Claudia streckte ihre Hand aus und ergriff die ihres Sohnes. ...
Sie war der Meinung, er benötigte den Zuspruch und sah ihm tief in die Augen. „Hab Geduld ... Das wird früher oder später ganz von alleine kommen." Benny sah sie mit einem Blick an, der vermuten ließ, er habe etwas ausgefressen. „Liegt dir etwas auf dem Herzen?" „Kann schon sein." „Raus mit der Sprache", forderte seine Mutter. Benny druckste herum „Es ist ... Du hattest gestern davon gesprochen, dass wir das Problem innerhalb der Familie lösen könnten." Claudia zählte eins und eins zusammen und war im Bilde. Sie betrachtete Benny neugierig, drückte ein weiteres Mal seine Hand und frage: „Ist es das, was du willst?" Benny wagte kaum, ihr in die Augen zu sehen. Als er es doch tat, erkannte Claudia die Unsicherheit, die seinen Körper zu zerfressen drohte. „Hör zu Benny ... Was ich gestern gesagt habe, habe ich ernst gemeint. Ich denke wirklich, dass wir offen und ehrlich miteinander umgehen können ... Was genau stellst du dir vor?" „Du sagtest gestern, dass du mit mir schlafen könntest ... Oder hat sich deine Einstellung dazu geändert?" Claudia spürte, wie ihr Herz rasant zu klopfen begann. Der Schweiß brach ihr aus, sie fühlte ihre innere Unruhe. „Ja, das hatte ich so gesagt." „Und?" Ihre Blicke trafen sich. Über Nacht hatte sich Claudias Einstellung zu dem Thema etwas relativiert. Sie war immer noch der Meinung, offen zu sein und zu seinen Gefühlen und Gelüsten zu stehen. Sie würde auch weiterhin nicht verbergen wollen, dass sie Lust empfand und sich Zeit für ihre Bedürfnisse ...