konnte die Journalistin zufrieden sein. Was gutes Aussehen betraf, war sie bei den Öffentlich- Rechtlichen ohne jede Konkurrenz und ein Blick auf manche ihrer Kollegen zeigte ihr, dass wenn man sich keine groben Fehler leistete, einen sicheren Job bis zur Rente hatte.Ein leises Brummen in ihrer Handtasche verriet, dass ihr Handy eine Textnachricht empfangen hatte und Judith wühlte darin herum, um es zu finden und die App zu öffnen.- Schaffe es heute nicht zum Dinner. Arbeit. Wir sehen uns daheim. Lieb dich, - AndreasLieb dich ? Verdammt ! Die Nachricht stammte von ihrem Ehemann, der schon wieder ein geplantes, romantisches Treffen in einem teuren Hamburger Restaurant abgesagt hatte. Das wievielte Mal war das jetzt ? Nummer Vier ? Nummer Fünf ? Judith verzog den Mund und warf ihr Smartphone achtlos auf den Tisch, wo es mit einem lauten Poltern liegen blieb.Sieben Jahre ! Sieben Jahre waren sie nun verheiratet und in letzter Zeit schien alles immer schlechter zu laufen. Sie musste daran denken, wie begeistert sie von ihm gewesen war, damals als sie sich kennenlernten. Andreas war ein Mann, der mitten im Leben stand. Er hatte einen guten Job bei einer Bank und so bodenständig, wie man nur sein konnte. Ohne eigene Ambitionen sein Gesicht der Öffentlichkeit zu präsentieren, überließ er seiner Frau die Auftritte im Rampenlicht und hielt sich selbst dezent im Hintergrund. Damals war alles besser.Dann kam seine Beförderung zum Direktor und die Dinge wurden komplizierter. Es war schon ...