betrügen oder euch gar auseinanderbringen. Das kannst du gleich vergessen." Tina war ziemlich in Rage und hätte mir am liebsten ein paar geknallt. "Beruhige dich bitte, Daniela weiß bereits davon." "Scheiße, MICHA, ... das du so ein Arschloch bist, hätte ich echt nicht gedacht. Wo ist Dani? Habt ihr euch schon getrennt oder was willst du mir jetzt sagen. Mich kannst du vergessen, dann stehst du jetzt wohl ohne was zu ficken da." Ja, Tina war wieder die Alte, ganz ohne Zweifel. "Daniela und ich haben uns definitiv nicht getrennt, auch wenn ich vorhin selbst ganz schön Panik davor hatte. Aber im Gegenteil, sie hat sogar einen Vorschlag gemacht, der uns Beiden schon mal gut gefällt und der es Wert ist, auch von dir zumindest angehört zu werden. Sie ist extra die große Runde joggen gegangen, damit ich in Ruhe mit dir reden kann. Also was ist, lässt du mich jetzt bitte ausreden?" Tina sah mich durchdringend an, beäugte mich kritisch und suchte nach irgendeiner Spur von Falschheit in meiner Mimik. Kurz darauf nickte sie mir jedoch zu und ich begann zu erzählen, was ich kurz vorher mit ihrer Schwester besprochen hatte. Von Satz zu Satz wurden ihre Augen größer und die vorher darin liegende Traurigkeit verschwand allmählich. Als ich geendet hatte, blickte ich in ein Gesicht, das die gleiche Verwirrung zeigte wie meines vorhin. Wie ich aus eigener Erfahrung wusste, musste man das Gehörte erst einmal in kleine Häppchen zerlegen und verdauen und dann versuchen, das Chaos im Kopf zu ...
sortieren. Schweigend sah ich Tina an und spürte wieder die kleinen Flattermänner im Bauch. Oh, je, es hatte mich wirklich übel erwischt. Mehr, als ich es mir vorhin sowieso schon selbst eingestanden hatte. Ja, meine Entscheidung war die richtige. Ich war froh, dass Daniela diesen Stein ins Rollen gebracht hatte und stellte erfreut fest, dass der Gedanke an meine Zukünftige ganz ähnliche Gefühle in mir auslöste, wie Tina es gerade tat. Ich liebte also tatsächlich zwei Frauen und war erstaunt darüber, wie selbstverständlich diese Tatsache bereits war und wie richtig es sich anfühlte. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass Tina der gleichen Ansicht war. Sie brauchte noch ein paar Minuten, bis sie eine Entscheidung gefällt hatte. Als es endlich so weit war, sah sie mich mit festem Blick an und begann zu sprechen. "Ihr seid euch also sicher, dass ihr das auch wirklich wollt?", hakte Tina noch einmal nach. "Ja, das sind wir und wir hätten es dir nicht vorgeschlagen, wenn wir nicht beide voll dahinterstehen würden." "Na schön, ich vertraue euch. Ich käme nämlich nur sehr schwer damit klar, wegen irgendeiner Kleinigkeit abgeschossen zu werden. Wenn´s halt insgesamt nicht passen sollte, kann man das nicht ändern, aber der Wille sollte schon da sein." Ich lächelte Tina zu, nickte und streichelte sanft ihre Wangen. Diese ergriff sie schließlich und drückte sie fest an sich. "Was ich mir schwierig vorstelle, ist die "Rangfolge", wenn ich sie mal so nennen darf. Ich werde ja quasi immer nur ...