Emotionen. Da wäre er gestern schon gern an Thorstens Stelle gewesen, man konnte ja glatt neidisch werden. Er musste sich zusammenreißen, seinen Enkel nicht unverblümt auszufragen, wie Frau Steiner denn im Einzelnen aussehe, so nackt. In seiner Hose wurde es eng, da begann sich einiges zu regen. „Hm, wie dem auch sei,", brummte er, um sich wieder auf seinen Erziehungsauftrag zu konzentrieren, „wenn du wieder so etwas fühlst, sieh zu, dass du ein Papiertaschentuch oder sonst was zum Wegwerfen zur Hand hast. Ich glaube dir ja, dass dir das gestern so passiert ist. Du hattest vor lauter Erregung einen Erguss, und du bist jetzt in einem Alter, in dem du mit so etwas zurechtkommen musst. Normalerweise erlebt man das nur, wenn man mit eigener Hand dafür sorgt oder mit einer Frau zusammen ist. Und eine Frau hast du ja noch nicht. Ich dachte, du kennst die Zusammenhänge. Ihr seid doch in der Schule aufgeklärt worden, oder nicht?" In Thorsten kamen jetzt einige Erinnerungen hoch. Verdrängte Informationen aus den Schulstunden, die ihn so gar nicht interessiert hatten. Er nickte zögernd. „Dann weißt du ja Bescheid. Eigentlich hat das die Natur ja eingerichtet, um Kinder zu machen, wenn man den Penis unten in eine Frau reingesteckt hat. Aber es ist nun mal so, dass man auch nicht selten Lust dazu hat, ohne dass eine Frau zur Stelle ist. So wie es bei dir jetzt oft der Fall sein wird. Und dann, auch wenn ich das vielleicht nicht so deutlich sagen sollte, machst du es dir eben am ...
besten selbst und suchst dir etwas, wo du dein Sperma reinspritzen kannst, ohne dass es auffällt. So kannst du steuern, dass es nicht wie gestern aus Versehen in deiner Unterwäsche landet. Aber mach es, wenn du allein bist. Es ist nicht nötig, dass Oma es mitbekommt." Himmel, dachte Karl-Heinz, was halte ich denn hier nur für einen albernen Vortrag? Thorsten wusste zwar im Großen und Ganzen, worüber sein Großvater sprach, was genau jetzt von ihm erwartet wurde, blieb ihm jedoch rätselhaft. „Wie, selbst machen?", fragte er verdattert. Karl-Heinz war einigermaßen ratlos. Er konnte dem Jungen jetzt doch nicht vorführen, wie man onanierte! Obwohl er irritiert feststellte, dass er in der Stimmung dazu war. Das war nur diese verdammte sexuelle Abstinenz der letzten Jahre schuld! Seit Beate offenbar zu der merkwürdigen Einsicht gekommen war, Thorstens wegen müsse ihr Liebesleben zum Erliegen kommen, ließ er sich zu Handlungen hinreißen, die ihm sonst niemals in den Sinn gekommen wären. Dabei hatten sie doch auch ihre eigene Tochter großgezogen, ohne dass seine Frau jemals ein Problem mit dem Bettgeschehen gehabt hätte. Im Gegenteil, sie hatten immer viel Spaß miteinander gehabt. Auch in den ersten Jahren, in denen sie ihren Enkel zu sich genommen hatten, war alles noch normal gewesen. Aber irgendwann war sie dann in Panik geraten, der Junge könne etwas von ihren ehelichen Aktivitäten mitbekommen und das sei nicht gut für ihn. Hatten auch ihre Wechseljahre eine Rolle dabei gespielt? ...