Mordsgranaten. Ihre Gemeinsamkeiten? Alle ein Alter, alle tanzten wie verrückt miteinander, Gespräche führten sie nur unter sich. Wie sollte man da drankommen und eine herauspicken? Ich beobachtete die einsamen Wölfe, die versuchten sich ein Schaf aus der Herde rauszulösen. Sie alle holten sich eine blutige Nase. Der Hühnerhof hielt zusammen. Trotzdem machten sie alles andere als einen lesbischen Eindruck. Keine vertrauten Gesten, kein Küsschen hier oder eine Umarmung da. Meine Favoritin war die zweitkleinste der fünf. So 1,65 m groß, schätzte ich sie auf knapp 60 kg. Ihre Augenfarbe kannte ich nicht, dafür war ich nicht nahe genug an sie herangekommen, aber ihr Lachen hatte mich verzaubert. Hört sich doof an, aber so war es. Sie lachte viel und gerne, aber nicht hysterisch und offenbarte dabei eine dunkle, angenehme Stimme. Ihr Stöhnen bei einem Orgasmus musste göttlich klingen. Sie war die zugeknöpftste von allen. Immer eine langärmelige Bluse, nie einen Ausschnitt der zu viel zeigte, immer mit BH, der ungefähr Körbchengröße C haben musste. Ich kannte sie nur in Jeans, Röcke zog sie vermutlich in der Badewanne an. Trotzdem, oder gerade deshalb: Sie hatte was. Das geheimnisvolle Weib, stilles Wasser, irgendetwas, das mich magisch anzog. Ich analysierte die Abfuhren meiner Geschlechtsgenossen: Anbaggern auf der Tanzfläche = verpiss Dich. Dummer Spruch, wenn eine (meist zwei oder drei) vom Klo kamen = mach Dich vom Acker. Getränk ausgeben = nicht nur scheiße teuer, da immer mal ...