kompliziert genug, mit Melanie rumzumachen. Und Caro. Und Jan. Ich schüttelte unwillkürlich den Kopf. Normal war das wirklich nicht. Aber falsch ... falsch fühlte es sich nicht an, im Gegenteil. Was mich bedrückte, war, dass ich nicht einmal mit Melanie darüber sprechen konnte.Ich machte mich an meine Hausaufgaben, gab aber schnell auf, weil ich mich nicht konzentrieren konnte. Auch beim Spielen am Computer fehlte mir die notwendige Konzentration. Erst als ich Melanies Auto vorfahren hörte, fiel mir ein, dass mein Gesicht noch heftig nach dem Schoss meiner Mutter roch. Und rannte fast zum Badezimmer, um die Spuren meiner Untreue zu beseitigen.Ja, Untreue. Ich war ihr untreu gewesen. Hatte sie nicht gesagt, es würde ihr nichts ausmachen, solange ich für die Partnerin nichts empfand? Nun, ich hatte gegen diese Prämisse verstoßen. Ob sie mir das ansehen konnte? Immerhin merkte Melanie immer sofort, wenn ich sie belog, das war seit unserer Kindheit so gewesen. Wahrscheinlich gab es irgendein untrügliches Zeichen in meiner Körpersprache. Also sah ich unserem ersten Treffen auf dem Balkon mit einiger Sorge entgegen.„Was ist? Du siehst irgendwie bedrückt aus ...", kam auch prompt ihre erste Reaktion.„Mir wird gerade alles ein wenig zu viel", antwortete ich wahrheitsgetreu.„Hm, verstehe. Na, warte bis Mama weg ist, dann werde ich dir deine dunklen Gedanken schon vertreiben", meinte sie mit einem durchtriebenen Lächeln.„Ich mach mir auch Gedanken wegen morgen, wegen Caro und Jan. ...
Irgendwann werde ich zumindest Caro ja wohl reinen Wein einschenken müssen."„Überlass das ruhig mir. So, mein Schatz, ich will die Zeit bis zum Abendbrot noch für die Uni nutzen ..."Sie schien mit Gedanken schon bei dieser Tätigkeit zu sein, denn ansonsten hätte sie wohl doch genauer nachgefragt. Ich war selbstverständlich froh, so glimpflich in dieser Unterhaltung weggekommen zu sein.Meine Mutter gab sich alle Mühe, normal zu wirken. Melanie ebenso, obwohl sie mich in einem unbeobachteten Moment am Küchentisch mit ihrem kleinen Fuß attackierte, in meinem Schoß wohlgemerkt. Oh Mann, sie war wirklich hart drauf. Hart wurde ich bei der Aktion allerdings auch fast. Ich seilte mich nach dem Essen für eine weitere Zigarette ab, bevor ich mich zu den beiden Frauen ins Wohnzimmer begab.Meine Mutter machte sich kurz darauf für die Arbeit fertig. Wenig später waren wir allein im Haus.„Wollen wir hoch?" fragte ich nach wenigen Minuten, auch weil ich ein weiteres Gespräch fürchtete, bei dem ich mich verplappern könnte. Sie räkelte sich auf dem Sofa.„Nö ... ich will den Film noch zu Ende gucken", erwiderte sie etwas überraschend. Die amerikanische Schnulze, die da lief, konnte man eigentlich getrost in die Tonne treten.„Im Ernst? Ich dachte, du wärst richtig ... heiß."„Oh ja, ich bin schon ganz feucht. Ich will sehen, wie lange ich es aushalte, ohne über dich herzufallen."Aha? Was wurde das jetzt?„Du kannst dir ja schon einmal ausmalen, was wir gleich miteinander anstellen werden."Okay, das ...