verdunstet und die Straße zu Johns Farm war trocken und staubig. Der Anwalt schwitzte in seinem leichten Leinenjackett, nicht allein der Hitze wegen. Er wusste, er würde mit seinem Besuch auf dem Hof entweder alles zum Guten wenden oder in eine wirklich brenzlige Situation geraten. Da Dr. Levin seinen Besuch nicht angekündigt hatte, lagen Ginger und Melly nicht an der Leine und bellten so lange aufgeregt am Tor, bis Anna erschien und die beiden verscheuchte. "Was kann ich für Sie tun?", fragte sie verunsichert durch den vergitterten Eingang. Dr. Levin zögerte. Konnte er Anna in seinen Plan einweihen oder würde die alte Frau dem Stress nicht standhalten? "Ich möchte mit John sprechen.", begann er vorsichtig. „Ist er im Haus?" "Ja, Master John frühstückt gerade.", antwortete Anna wahrheitsgemäß. "Und Mrs. Julia, geht es ihr gut?", fragte Dr. Levin nun mit gesenkter Stimme. Anna zuckte zusammen. "Alles ist gut, Anna!", beruhigte Dr. Levin die verängstigte Köchin. „Ich weiß, dass du ihr dein Handy geliehen hast, damit sie mich anrufen konnte. Ich will nur helfen!" Anna schien aufzuatmen. "Mrs. Julia ist oben. In ihrem Zimmer. Wie jeden Tag. Aber es ist verschlossen. Master John hat die Schlüssel. Ich kriege nur einen, wenn ich der Ma'am das Essen bringe." "Kannst du die Hunde wegsperren?", wollte Dr. Levin wissen. "Warum?", fragte Anna mit großen Augen. „Master John wird fürchterlich wütend, wenn er das herausfindet." Dr. Levin erklärte: „Hinter der Hecke wartet ein anderes ...
Auto, dort sind Männer und Waffen. Warte ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten, solange ich mit John rede. Dann musst du das Tor öffnen, Anna! Und dann zeige den Männern den Weg zu Julias Zimmer. Wir wollen sie nur hier herausholen. Es soll niemandem etwas passieren." Anna schluckte hart. Sie wusste, wenn sie tat, was Dr. Levin von ihr wollte, waren ihre Tage auf Droekraal gezählt. Dr. Levin schien die Gedanken der alten Frau zu ahnen. Auch ihm war klar, dass Anna ihre kümmerliche Existenz aufs Spiel setzte. "Anna.", begann er sanft. „Du musst keine Angst haben. Wenn hier heute alles vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass du eine anständige Abfindung bekommst und endlich nach Hause kannst, ohne dir Sorgen um dein Auskommen machen zu müssen." Anna schwieg verbissen und senkte den Kopf. "Du glaubst mir nicht?", fragte Dr. Levin besorgt. Ihm lief die Zeit davon, jeden Augenblick konnte John auf der Bildfläche erscheinen und dann würde es wirklich schwierig werden, eine friedliche Lösung zu finden. "Verzeihen Sie!", stammelte Anna. „Es ist nur...ich habe schon so oft von Master John gehört, dass er mich heim schicken will, dass er mir eine Rente zahlen wird. Und nie...nie ist es wahr geworden. Er vertröstet mich...von Jahr zu Jahr, egal wie alt ich bin. Weiße lügen immer, wenn sie ein Ziel erreichen wollen. Ich traue keinem mehr!" Dr. Levin seufzte. Er konnte Anna verstehen, hatte genug solcher Fälle als Jurist bearbeiten müssen. "Anna, du weißt, wer ich bin, oder? Ich bin ein ...