vielsagenden Blick schien Camilla gar nicht zu bemerken. „Guten Morgen", gab er zurück. „Wie hast du geschlafen?" „Sehr gut, ich glaube so gut wie noch nie. Ich glaube, ich war aber auch noch nie so fertig..." Sie grinste frech. Er grinste zurück. „Ich glaube, da ging es mir ganz ähnlich." „Komm", sagte sie und fasste ihn an der Hand. Sie zog ihn zum Esstisch. „Ich hab' uns Frühstück gemacht." Stolz wies sie auf den Tisch. „Womit habe ich das denn verdient?", fragte Julian und guckte etwas überrascht. Camilla hatte ganze Arbeit geleistet. Die Tischplatte war überfüllt mit Essen, es schien alles da zu sein. Spiegeleier, Speck, Baked Beans hatte sie auch gemacht. Dazu ein paar Brötchen und Schnittbrot, jede Menge Aufschnitt, frischer Orangensaft, Marmelade, aber auch geschnittene Tomaten und Zwiebeln. Erst jetzt wurde Julian bewusst, wie hungrig er war. Sein Magen zog sich zusammen als er all das Essen sah und ihm lief wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen. „Naja, wenn man so eine Nacht hinter sich hat muss man doch wieder zu Kräften kommen!" Sie lachte laut und herzlich auf. Er konnte ihr nur beipflichten und setzte sich. Camilla nahm ihm gegenüber Platz und griff sich ihr erstes Brötchen. Sie verbrachten ein sehr angenehmes Frühstück. Julian war wieder einmal überrascht, wie gut er sich mit Camilla unterhalten konnte. Wenn er bisher mit dem Thema der Schulschlampe in Kontakt gekommen war, nebensächlich in dem ein oder anderen Buch oder auch mal in einem Porno, den er ...
sich gelegentlich ansah, waren die Charakterzüge der entsprechenden Damen in der Regel als überschaubar zu beschreiben. Eher dümmliche, weibliche Individuen. Camilla entsprach so gar nicht diesem Klischee. Sie hatte wirklich Witz und wusste mit Worten umzugehen. Noch nachdem beide längst satt waren und die zuvor so gründlich gedeckte Tischplatte etwas zerrupft anmutete, saßen sie fast zwei Stunden einfach nur da und redeten über alles Mögliche. Natürlich war die Schule eines ihrer Hauptthemen, sie lästerten über Schüler und Lehrer, Camilla erzählte von ihrem Schulalltag, er von seinem und es machte Spaß, ihre unterschiedlichen Erfahrungen zu vergleichen. Aber sie redeten auch über andere Dinge, Camilla erzählte von ihrer Familie, von ihren Hobbies und Freunden und gab eine Geschichte nach der anderen zum Besten. Julian lachte viel und er war glücklich an diesem Morgen -- so glücklich, wie er es selten gewesen war. Schließlich sagte Camilla: „So! Genug gelabert. Ich will jetzt was machen, irgendwas unternehmen." Julian sah auf die Uhr; es war fast halb eins. „Ja, gerne", gab er zurück. „Was schwebt dir denn so vor?" „Ich glaub, ich will in die Stadt. Sie können mir Sachen kaufen!" Camillas schönes Lachen unterstrich diesen kecken Kommentar und wieder wurde Julian bewusst, wie sympathisch sie ihm war. Er lachte ebenfalls. „Alles klar. Gern! Vielleicht ja was Unterwäsche? Hast ja nicht so viel, wenn ich mir das hier so angucke..." Er machte eine lockere Handbewegung in Richtung ...