nebenher aus dem Gewinn, den die Verträge Onkel Hugo brachten, noch reich entlohnt zu werden. Flirt, Lockung - einfache Mittel, die ich allmählich virtuos beherrschte. Nicht jeder fiel darauf herein, aber die meisten. Ein junges Mädel griffgerecht serviert - kleines Abenteuer in sinnenbetörender Heimlichkeit - die Gewissensbisse nachher sorgten dafür, dass die Belämmerten unterschrieben, was der gestrenge Onkel ihnen vorlegte. Klar, dass nur die Gewinnträchtigsten dafür in Frage kamen. Die Möglichkeit, eine Auswahl nach Geschmack und Neigung zu treffen, war daher beschränkt, wenn das Geschäft florieren sollte. Doch die Gewinnsucht war am Ende bei mir ebenso entwickelt wie mein Sexhunger. Also war ich mit achtzehn, ohne mir darüber klar zu sein, im Grunde eine Hure. Eine heimliche Hure, die, ohne sich viel Gedanken darüber zu machen, frohgemut zwischen zunehmendem Bankkonto, Sexfreuden und der alles überdeckenden Liebschaft mit dem eigenen Onkel frei und dennoch gefangen umherschwirrte wie in einem Teufelskreis. Aber alles hat einmal ein Ende. Mit achtzehn war ich nicht mehr so blutjung, dass die Fremden die Folgen einer solchen „Verführung" hätten fürchten müssen. Onkel Hugo wusste das. Nur ich nicht. Für einen reichen Unternehmer gab es keinen Mangel an Nachschub aus dem ebenso sex- wie geldhungrigem grünem Gemüse der Teenagerplantagen in den einschlägigen Lokalen. Daher war hinsichtlich meiner weiteren Verwendung plötzlich ein neuer Plan auf dem Tablett, den Onkelehen mir ...
schmackhaft zu machen wusste: ab in die Ehe! Eine Ehe natürlich, die sich wieder nutzbringend verwerten ließ. Ein großangelegtes Fuhrgeschäft mit mächtigen Lastern, die seine Waren in alle Welt fahren, von dort andere wieder hereinbringen würden in eigener Regie. Ich mit seinem Geld als maßgebliche Teilhaberin - na, wie wäre das? Der Gedanke, selbständige Unternehmerin zu werden, gefiel mir natürlich. Die Ehe - was ist sie anderes, als was du bisher auch schon gern getan hast? Sex im Ehebett. Zwangsläufig wird der Gatte in einem solchen Betrieb viel unterwegs sein müssen. Also viel nutzbare Freizeit. Außerdem hast du ja auch noch mich - und denk, eigene große Einkünfte! Wieder Belehrungen, die ich, inzwischen auch schon geldgierig geworden, schluckte wie Sirup. Zu erkennen, dass ich nur ein Faustpfand sein sollte in einem Geschäft, in dem Onkel Hugo den Hauptanteil fest in der Hand behielt, war ich bei allen inzwischen erworbenen kaufmännischen Kenntnissen doch noch zu unbedarft. So trat ich dem Antonio Núñez, Witwer mit dreizehnjährigem Sohn und Fachmann auf dem technischen Sektor der neuen Unternehmensplanung, an den mich der gute Onkel zu verkuppeln gedachte, von Anfang an mit der für die Sache gebotenen Begeisterung entgegen. Ich fand den scheinbar unkomplizierten und gutmütigen Mann auch ganz sympathisch. Immerhin einer Sünde wert. Doch diesmal sollte es ja keine Sünde sein... Auch so eine ganz neue Masche, die Onkel Hugo häkelte, indem er mich anhielt, im Verkehr mit ...