Schwüles Verlangen, erinnerungsträchtig, erfasste mich! Ich rieb sanft über meine Brust, spürte die harten Nippel. Ganz abgesehen von allem anderen - wenn Elena hielt, was ihre Augen vorhin versprochen hatten... Rascher Atem staute sich, und ich blies ihn hörbar aus. Zum Teufel mit allen Bedenken! Ran an das Wild zur süßen Pirsch! Ich lüpfte den Vorhang vor der Tür und lachte freudig auf, weil ich das Opfer gleich im Visier hatte. Elena saß in der kühlen Wohnhalle unverändert hingegossen im Sessel am Kamin und blätterte gelangweilt in einer Illustrierten, die stoßweise neben ihr auf dem Boden lagen. Sie war allein, was ich als glückhaftes Omen empfand. Als ich mich ihr gegenüber niederließ, hob sie die Augen und legte die Zeitschrift zur Seite. Ich musterte sie von den rotgefärbten Zehen in Goldsandalen über die langen entblößten Oberschenkel bis zum gelben Slip, der unter dem Mini hervorlugte, und dann hinauf zu den unter dem dünnen Kleid steif aufgerichteten Spitzen der mädchenhaft kleinen Brüste. Ich leckte mir rasch die trocken werdenden Lippen. Mit solchen Gefühlen mochte ein Raubtier das ahnungslose Opfer belauern, das es im nächsten Augenblick anspringen wollte! Nur dass mir mit einem Mal nicht recht klar war, wer hier das Raubtier und wer das Opfer sein würde. Es war durchaus möglich, dass wir beide Raubtiere waren mit dem gleichen Gelüst! Denn sie musterte meinen hübschen Körper, der nur mit einem Bikini bedeckt war, mit demselben gierigen Lechzen in den Augen wie ...
heute Morgen, und diesmal täuschte ich mich sicher nicht! Dieses flimmern im mühsam verschleierten Blick kannte ich. Beherrsch dich! Ich nahm die Beine zusammen. Verhaltenes Lächeln auf beiden Seiten, stumm abwartend, lauernd. Elenas fahles Gesicht wurde dabei mit aufblühenden Lippen überraschend hübsch. „Na?", fragte sie endlich. „Erfolg gehabt bei Onkel Hugo?" Ich schüttelte den Kopf. „Der Schuft will nicht heraus mit der Sprache! Aber etwas ist los mit ihm." Ich erzählte ihr den Verlauf des Gesprächs. Und setzte dann hinzu: „Warum schüttet Miguel nicht wenigstens seinem Bruder reinen Wein ein? Er weiß doch offenbar, was hier gespielt wird..." Elena kräuselte spöttisch die Lippen und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Natürlich weiß er alles! Aber warum soll er sich unnötig exponieren? Antonio will es doch gar nicht wissen!" Sie setzte sich auf und neigte sich zu mir vor. „Weißt du, was dein Mann vorhin zu allem gemeint hat?" Ich sah sie betroffen an. „Raus mit der Sprache!", verlangte ich heiser. „Was hat Antonio gemeint?" Einen Augenblick überlegte sie zögernd. Zuckte dann mit den Schultern. „Warum sollst du es nicht wissen? Aber behalte es, bitte, vorerst für dich! Also - es sei ihm egal, ob Onkel Hugo pleite ist, hat er gesagt. Im Gegenteil - mit Hugo zu arbeiten sei bei dessen Selbstherrlichkeit ohnehin kein Vergnügen. Deshalb würde es ihm, Antonio, gar nichts ausmachen, von den Montcada-Werken geschluckt zu werden. In einem so großen Konzern als Verwalter - kein ...