konnte ich sicherstellen, dass er sich wirklich nicht mehr in unser Haus traute ...„Doch ... tut mir echt leid ... sie wollte, dass ich ehrlich bin ... ist mir auch raus gerutscht."„Ach du Scheiße ... warum ... Mist", kommentierte er das Klingeln, das das Ende der Pause einläutete.„Ich muss zum Labor ... wir reden nachher weiter", konnte ich so unser Gespräch vorzeitig beenden. Diese Lügerei ging mir mächtig gegen den Strich. Ich kam mir wie ein Verräter vor.In der nächsten großen Pause rief mich Melanie an. Ich war gerade auf dem Weg zur Raucherecke, wo Jan mich schon erwartete. Irgendwie war ich froh, ihm auf diese Weise erst einmal entgehen zu können, denn ich setzte mich mit dem Handy abseits hin und deutete ihm an, dass ich das Gespräch erst annehmen musste.„Hallo mein Schatz. Du hast heute ein Date. Ich habe gerade mit Caro gesprochen. Sie wird nach den Vorlesungen gegen sechs Uhr eintrudeln. Ich komme so gegen sieben. Bis dahin solltet ihr fertig sein. Kriegst du das hin?"„Krieg ich was hin? Was hast du ihr denn erzählt?"„Nicht viel. Nur, dass es dir am Samstag so gut gefallen hat, dass du gern mal mit ihr allein sein möchtest und die Erfahrung wiederholen und vertiefen."Hm ... das war natürlich noch nicht das volle Ticket.„Mit anderen Worten, du hast eine Stunde Zeit, eine durchaus willige Frau rum zu kriegen und möglichst lautstark zu beglücken."„Hättest du ihr nicht die Wahrheit sagen können?"„Hätte ich vermutlich. So ist es doch viel spannender und geiler. Ich ...
werd an euch denken."Na, die machte es sich ja leicht und ich hatte schon wieder eine Mutprobe vor mir. Irgendwie hatte ich mir meinen Eintritt in die Sexualität deutlich lockerer und vor allem beschaulicher vorgestellt. Auf jeden Fall deutlich weniger konflikt- und Problem-geladen. Das hat man halt davon, wenn man sich in seine Hammerschwester verliebt.Es gelang mir Jan Gesprächs-mäßig auf Armlänge zu halten, so schwer mir das auch fiel. Er machte sich Vorwürfe, mich in die ganze Sache reingezogen zu haben. Nun, eigentlich hätte ich ihn dafür umarmen können, aber aus dem Alter waren wir nicht nur raus, nach der Vorgeschichte hätte das völlig falsch rüber kommen können. Vielleicht ließ sich ja für ihn auch irgendetwas arrangieren, mit Marina zum Bleistift.In der Schule war ich fortan nur noch physisch präsent, meine Gedanken waren bei den Geschehnissen der letzten Tage und, je näher diese rückte, bei meiner Aufgabe am Nachmittag. Etwas nervös war ich schon, aber ich sah der ganzen Geschichte auch mit einer durchaus angenehmen Spannung entgegen. Es würde sicher ganz anders sein, als mit Melanie.Meine Mutter betrachtete mich erneut aufmerksam, als ich zuhause ankam, sprach ihre Verdachtsmomente, wenn sie diese denn wirklich hatte, aber mit keiner Silbe an. Ich war irgendwie ziemlich kaputt von den ereignisreichen Tagen und Nächten mit deutlich zu wenig Schlaf und nickte schon halb bei den Hausaufgaben ein. Als ich mich dann zu etwas Musik ablegte, war ich binnen weniger Minuten ...