nicht auf Rosen gebettet war, fing sie an, für ein paar Euro seinen Garten zu pflegen und die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Wir sahen uns häufiger, führten etliche nette, aber völlig belanglose Gespräche, meist nicht länger als 15 Minuten. Entfernte Bekannte halt, die sich freuten einander zu sehen, und Ende im Gelände. Ich wusste, dass ihr Sohn sieben war, Probleme in der Schule hatte und sie mit einem Kerl zusammen lebte, der nicht sein Vater war. Dann, so vor ca. einem halben Jahr fing ich an meine Wohnung zu renovieren. Als Erstes baute ich eine Kellerbar ein. "Warum stellst Du die Theke nicht da nach rechts?", fragte mein Nachbar Ralf. "Ganz einfach. Weil der Wasseranschluss und die Abwasserleitung nun mal hier in der Ecke sind", antwortete ich. "Aha." Ralf sah sich weiter um. "Ganz nett", kommentierte er. "Mmmh." Ein 'Ist Klasse geworden.' hätte mir besser gefallen. "Dann kannst Du ja jetzt Pornos hier drehen." "Häh?" Was war das denn für eine schräge Idee? Wir hatten uns zwar gegenseitig mal ein paar dänische Kulturfilme geliehen, erst auf VHS, später dann DVD's, aber selbst drehen? "Du hast doch eine Kamera?", hakte er nach. "Ja, klar, für die Urlaubsfilme. Du willst wohl gerne der Hauptdarsteller sein?" "Nein, bestimmt nicht." Das konnte ich nachvollziehen. Er trank zwar kein Bier, nannte aber trotzdem die entsprechende Figur im fortgeschrittenem Stadium sein eigen. Das wollte bestimmt niemand sehen. Dagegen sah ja selbst ich mit meinen sechzig Jahren noch ganz ...