reden?" Daniela sah mich ernst und durchdringend an. Sie legte mir einen Finger auf die Lippen und vollendete ihren Satz, bei dem ich sie soeben unterbrochen hatte. "... und du liebst sie auch!" Das saß! Ich merkte, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich und sich meine Innereien unangenehm zusammenzogen. Ich stützte mich auf meinen Unterarm und sah Daniela böse an. "Bist du jetzt total verrückt geworden?", blaffte ich sie an. "Nein, bin ich nicht", antwortete sie ruhig, "aber ich habe Augen im Kopf. Und du siehst sie mit dem gleichen Blick an, mit dem du mich damals bei der Wohnungsbesichtigung fast ausgezogen hast." "OK, es mag ja sein, dass ich seit gestern ein wenig mehr für sie empfinde als nur schwägerliche Gefühle. Aber ich liebe, verdammt noch mal, dich und möchte auch nur mit dir alt werden. Vielleicht war das, was wir getan haben, einfach falsch, aber, um Himmels willen, ich möchte, dass du meine Frau fürs Leben wirst." Ich merkte, wie meine Augen glasig wurden und hatte eine Heidenpanik davor, wie dieses Gespräch enden würde. Diese Frau vielleicht für immer zu verlieren. Ich hatte ein Gefühl, als wenn ich mich jeden Moment übergeben müsste. "Daniela bitte, tu´ mir einen Gefallen und mach´ jetzt nichts Unüberlegtes, weil ich Tina vielleicht angesehen habe, wie ich es eigentlich nicht sollte. Wir fanden die Idee aber doch beide scharf und wenn du mich jetzt deswegen verlassen würdest .... ." Daniela erschrak heftig und realisierte, was sie in mir ausgelöst ...
hatte. "Oh, Scheiße, Micha, das wollte ich damit doch gar nicht sagen. Glaubst du, ich bin bescheuert? Mich wirst du nicht mehr los." Sie schlang die Arme um mich und drückte mich fest an sich, küsste mich und hielt mich fest. Ich konnte nicht vermeiden, dass mir ein paar Tränen herunterliefen. Zu tief saß der Schreck und zu groß war die Erleichterung, Daniela nicht verloren zu haben. "Micha, es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht .... ." Ich schnitt ihr das Wort ab. "Sobald Tina aus dem Bad kommt, werden wir die Sache beenden und danach gibt es nur noch dich und mich. Versprochen." Daniela führte ihren Mund an mein Ohr und flüsterte zärtlich: "Das wäre aber sehr, sehr schade." Nun verstand ich gar nichts mehr, löste mich von Daniela und sah verwirrt in ihr frech dreinblickendes Gesicht. "Ihr Kerle steht manchmal wirklich dermaßen auf der Leitung ....", begann sie und schüttelte immer wieder den Kopf. "Also, hör´ mir zu und unterbrich mich bitte nicht, sonst haben wir hinterher nochmal so ein Missverständnis wie eben. Ich bleibe dabei, du hast dich in Tina verknallt." Drohend erhob sie den Zeigefinger, als ich etwas erwidern wollte. "Das ist auch gar nicht schlimm, denn ich wollte dich eigentlich fragen ... ob du dir vorstellen könntest .... ach, Fuck, ich sage es einfach. Ob du dir vielleicht vorstellen könntest, auch mit zwei ... Frauen ... na, ja .... ." Meine Augen wurden groß und ich unterbrach sie nun doch. "Daniela, willst du mich verarschen? Du fragst mich jetzt nicht ...