gesellschaftlichen Leben hatte sie ihren Platz eingenommen. Lydia war mit dem Status Quo recht zufrieden, Benno war, wenn er zu Hause war, ein liebevoller Ehemann, der sie bei entsprechenden Anlässen immer wieder mit wunderbaren Geschenken überraschte. Lydias Aussehen war für eine Frau von achtunddreißig Jahren fast unwahrscheinlich zu nennen. Sie hatte eine zierliche Figur, und damit das auch so blieb, trieb sie fleißig Sport. Sie war bei einem Aerobic - Kurs ständige Teilnehmerin, sie spielte Tennis und im Sommer schwamm sie jeden Morgen mehrere Runden im Pool. Jede Woche besuchte sie ihre Kosmetikerin. Der Friseur freute sich über ihr regelmäßiges Kommen und die Boutiquen hatten eine treue Kundin an ihr. Lydia schaute wirklich sehr jung aus, sie wirkte neben ihren heranwachsenden Kindern nahezu wie die ältere Schwester. Benno war sehr stolz auf sie, wenn er sich bei gesellschaftlichen Treffen mit ihr schmücken konnte. Ihr Liebesleben war im Laufe der Jahre ein wenig eintönig geworden, sie hatten noch immer jede Woche Verkehr, zumeist am Wochenende. Benno war durch seinen Beruf oft auswärts und die konzentrierte Arbeit ließ ihn manchmal bald nach seiner Heimkehr ermüdet ins Bett fallen. Lydia bereute ihre Heirat mit Benno noch keine Sekunde. Ihr Leben verlief in geordneten Bahnen, und dass der Sex mit ihrem Ehepartner zwar befriedigend, aber nicht atemberaubend war, nahm sie als gegebene Tatsache hin. Irgendwie war sie sogar selbst schuld daran, als junges Mädchen war sie nicht ...