weil euer Kuppelplan aufgegangen ist!", ätzte er. "Nein! Weil ich mich freue, wenn du glücklich bist! Und ich bitte dich nur, dich auch für mich zu freuen! Weil du mein bester Freund bist und genau so zu meinem Leben gehörst wie Flo!" Nun sah Jonas sich vollkommen überfordert im Wald um. "Das ist doch völlig krank! Du bist krank! Ihr seid krank!", keifte er Leonie und Kati dann an und lief weg in die Richtung, aus der sie gekommen waren. "Jonas!", rief Leonie ihm verzweifelt hinterher und wollte ihm folgen, doch Kati hielt sie auf. "Lass ihn", bat sie Leonie, "du kennst ihn doch, da ist jetzt nichts zu machen. Aber du hattest ein paar gute Argumente. Wenn er ein bisschen darüber nachdenkt, sieht die Welt bald ganz anders aus. Und wenn das nicht reicht, bin ich ja auch noch da. Ich bieg das hin, versprochen." Zweifelnd sah Leonie ihrem besten Freund nach und atmete einmal tief durch. "Okay." Mit einigem Abstand zu Jonas gingen auch die Mädchen den Waldweg zum Haus zurück. In etwa auf Höhe des Sees fasste Leonie sich ein Herz und erzählte Kati etwas: "Ich hab mich wirklich riesig gefreut, als wir in Holland von euch erfahren haben, dass ihr zusammen seid. Aber nicht nur für euch beide. Ich hatte sofort den Traum, dass wir alle Vier richtig gute Freunde werden." "Das kann ich gut verstehen", erwiderte Kati. "Und jetzt gerade habe ich irgendwie das Gefühl, das hier ist vielleicht der richtige Moment, dich zu fragen, ob wir... also, ob wir Freundinnen sein könnten?" "Hast du ...
keine Angst mehr, dass ich dir deinen Bruder wegnehmen könnte?", grinste Kati. "Der wollte dich eh nie haben. Kriegt ja nicht mal einen hoch bei dir", rutschte es Leonie heraus. "Du bist ja eine tolle Freundin", kommentierte Kati den Spruch ironisch, ohne ihn übel zu nehmen. Leonie wurde wieder ernst: "Jonas und dir werde ich auch nicht im Weg stehen." "Na, dann führt wohl kein Weg dran vorbei, oder?" "Woran?" "Wenn wir die Jungsfrage geklärt haben, schätze ich, wir müssen Freundinnen werden. Vielleicht sogar beste. Hast du eine beste Freundin?" Leonie ging das Herz auf. "Jetzt schon", grinste sie. Kati lachte. "Wir sind uns ähnlicher, als du dir bisher vielleicht vorstellen konntest", stellte sie fest und erzählte, wie sie Flo gegenüber in Prag in einem sehr ähnlichen Wortlaut geantwortet hatte. Die nächsten Tage vergingen, ohne dass Leonie etwas von Jonas oder Kati hörte. Dennoch kreisten ihre Gedanken zunächst pausenlos um ihren besten Freund. Flo gab sein Bestes, seine Schwester abzulenken. Wenn das Wetter gut genug war, gingen sie im See schwimmen, sie sahen sich gemeinsam Kinofilme an und sie spielten zusammen Tischtennis auf einem Spielplatz. Er war einfach für sie da und es wirkte: Irgendwann stellte sie fest, dass sie tatsächlich für ein paar Stunden nicht mehr an Jonas gedacht hatte. Einen Tag später saß ihr Bruder wie gewohnt nach dem Frühstück in ihrem Zimmer wartend auf ihrem Bett. Normalerweise erzählte er ihr nun ungefragt, welches Tagesprogramm er sich ausgedacht ...